Der US-Präsident rief die anderen Länder auf, alle Beschränkungen für ihre Nahrungsmittelexporte auszusetzen. Die USA prüften zudem “umfangreiche Investitionen, um den Bedarf an humanitärer Hilfe, insbesondere an Nahrungsmittelhilfe, zu decken”.

Die Ukraine und Russland stehen für rund 30 Prozent der Getreide-Exporte weltweit. Wegen der Kämpfe und geschlossener Häfen in der Ukraine sowie aufgrund der Sanktionen gegen Russland sind die Lieferungen drastisch eingebrochen. Die größten Importeure von Getreide aus Russland und der Ukraine sind aber vor allem bevölkerungsreiche Länder wie Ägypten, Türkei, Bangladesch und Nigeria – eXXpress berichtete ausführlich.

Notfallplan für Afrika

Der französische Präsident Emmanuel Macron forderte Moskau auf, “verantwortlich” zu handeln und die Aussaat in der Ukraine zu ermöglichen. Andernfalls werde der Krieg in zwölf bis 18 Monaten zu einer “unausweichlichen Hungersnot” führen. Es drohe eine Getreideknappheit im Nahen Osten und Nordafrika. Macron verwies dabei insbesondere auf Ägypten, das bei Getreide “zu 80 Prozent” von den beiden Kriegsländern abhänge.

Macron schlug “in Verbindung mit der Afrikanischen Union” einen “Notfallplan” für die Ernährungssicherheit auf EU- und G7-Ebene vor. Dabei gehe es um “die Freigabe von Vorräten im Krisenfall, um Engpässe zu vermeiden und Preissteigerungen zu dämpfen”. Frankreich sprach sich wie Washington für “eine multilaterale Verpflichtung, keine Exportbeschränkungen für Agrarrohstoffe zu verhängen”, aus.

Flüssiggas aus den USA

Die USA wollen der EU zudem künftig bis zu ein Drittel des Gases liefern, dass die EU bisher aus Russland bezieht. Das kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag in Brüssel an.

Zusammen mit US-Präsident Joe Biden unterzeichnete sie eine Vereinbarung, nach der die USA schon heuer sicherstellen wollen, dass die EU mehr als 15 Milliarden Kubikmeter Flüssiggas zusätzlich erhält. Bis 2030 soll das zusätzliche Volumen der US-Lieferungen dann auf 50 Milliarden Kubikmeter pro Jahr anwachsen.

Die Europäer wollten ihre Bezugsquellen diversifizieren “hin zu Lieferanten, denen wir vertrauen”, sagte von der Leyen. “Die US-Zusage ist ein großer Schritt in diese Richtung.” Die zusätzlichen US-Lieferungen sollen vor allem die europäischen Gasspeicher vor dem nächsten Winter füllen. “Diese Initiative konzentriert sich auf zwei Kernpunkte, nämlich erstens, Europa dabei zu helfen, seine Abhängigkeit von russischem Gas so schnell wie möglich zu verringern, und zweitens, die europäische Nachfrage nach Gas insgesamt zu reduzieren”, sagte Biden.