Baden-Württemberg beispielsweise verzichtet ab 15. September auf die Auszahlung, Rheinland-Pfalz zieht am 1. Oktober nach und auch Hessen will künftig den Geldhahn zudrehen. Wer also dort nicht geimpft ist, bekommt keinen Lohnersatz.

Grundsätzlich steht jedem Arbeitnehmer nach dem Infektionsschutzgesetz eine Lohnersatzzahlung zu, wenn eine amtlich angeordnete Quarantäne verhängt wird. Allerdings kann dieser Anspruch nun entfallen, wenn die Quarantäne durch eine Impfung hätte verhindert werden können, wie der deutsche „Tagesspiegel“ am Donnerstag berichtete.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach sich jedenfalls dafür aus, dass Ungeimpfte Lohnabzüge in Kauf nehmen müssen. „Am Ende sind es die Steuerzahler, die die Lohnersatzleistung finanzieren – für jemanden, der sich hätte impfen lassen können“, so der CDU-Politker gegenüber der „Bild“-Zeitung. Die Handhabung obliege allerdings den einzelnen Bundesländern.

Der Vorstoß des Gesundheitsministers stößt freilich auch auf Kritik. SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach. „Lohnabzüge wegen Quarantäne halte ich für falsch. Nicht alle Ungeimpfte sind Querdenker, viele haben wir mit unserer Kampagne einfach noch nicht erreicht. Kranke dürfen nicht für Fehlverhalten bestraft werden, und erst recht nicht für Verzicht auf Impfung“, schrieb er auf Twitter.

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