Die Kurse gibt es seit 2015. Seit 2017 sind sie verpflichtend für Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte, die Sozialhilfe beziehen und 15 Jahre alt sind.

“Deutsch lernen ist das wichtigste”, sagte die Integrationsministerin den neun Kursteilnehmenden, die sie bei einem ersten 24-stündigen Pilotkurs im Integrationszentrum besuchte. “Zum zweiten geht es darum, in den Arbeitsmarkt integriert zu werden”, betonte Raab bei der anschließenden Pressekonferenz. Man solle Österreicherinnen und Österreicher kennenlernen, am besten über Freiwilligenarbeit.

Daher werde dies, “Freiwilliges Engagement und kulturelle Aspekte des Zusammenlebens”, auch einer der neuen Schwerpunkte im Programm. Es werde die Möglichkeit geben, Praxistage bei der Bergrettung, dem Roten Kreuz oder der Freiwilligen Feuerwehr zu absolvieren. Weiters gibt es noch “Deutschlernen, Bildung und Arbeitsmarkt” sowie “Verfassungswerte und rechtliche Integration”.

Gleichberechtigung ist ein wichtiges Thema

Was österreichische Werte denn wären und ob diese nicht sehr subjektiv seien, fragte eine Journalistin. Raab entgegnete, diese seien die Prinzipien, auf die die Bundesverfassung fuße. “Die sind nicht an den Haaren herbeigezogen.” Ausgearbeitet wurden die Kursinhalte von einer Expertengruppe unter der Leitung von Rechtsphilosoph Christian Stadler.

“Wir unterstützen und fördern Integration, aber wir fordern Integration auch ein.” Gleichberechtigung sei ein sehr wichtiges Thema, dass Frauen die gleichen Rechte in Österreich haben, dass man gegen die patriarchale Kultur in den Herkunftsländern ankämpfe.

Kurse kommen gut an

Die Teilnehmenden selbst haben sich laut ÖIF-Direktor Wolf jedenfalls mehr Stunden gewünscht. Dies bestätigte auch eine Studie des Soziologen Kenan Güngör, in der auch die Zufriedenheit der Teilnehmenden festgestellt wurde.

Der Großteil der bisher über 6000 angebotenen Kurse mit mehr als 75.000 Teilnehmenden wird konsekutiv gedolmetscht. 52 Prozent aller Kurse wurden ins Arabische, 36 Prozent in Dari/Farsi übertragen. Weitere Sprachen sind Paschtu, Somali, Russisch, Französisch und Englisch. Der Frauenanteil liegt bei rund 45 Prozent. Neben den Werte- und Orientierungskursen gibt es zudem noch Vertiefungskurse. Daran haben bisher über 47.000 Personen teilgenommen.