Der Verlust der strategisch wichtigen Stadt Kherson im Südosten der Ukraine schmerzt die russische Armeeführung – und nun meinen Militärexperten, dass deshalb Kiew ein massiver Gegenschlag droht: Francis Tusa, Top-Militärexperte und Herausgeber des britischen Magazin Defence Analysis, meinte zur “Sun”, dass der Kreml jetzt mit einer neuen, ganz besonderen Waffe aus dem “James-Bond-007-Arsenal” einen Gegenschlag gegen die Ukraine führen könnte.

Und zwar mit einer EMP-Bombe: Diese nicht-nukleare Waffe löst nach der Zündung der Bombe einen massiven elektromagnetischen Impuls aus (EMP) – sämtliche mit Strom betriebenen Geräte, Fahrzeuge, Maschinen und sämtliche Computer fallen damit in einem großen Radius aus. Wird eine EMP-Waffe über der 2-Millionen-Einwohner-Stadt Kiew gezündet, wäre das dadurch verursacht Chaos gewaltig.

Wie wird jetzt Wladimir Putin auf den Verlust von Kherson reagieren - kommt ein Gegenschlag?

Russische Armee im Besitz von EMP-Bomben

Bei den EMP-Waffen wird angenommen, dass die nicht-nukleare Version in der Lage ist, feindliche Elektronik in einem Radius von acht Kilometern auszulöschen. Laut dem Waffenexperten Justin Bronk haben die russischen Streitkräfte schon seit langem einen Vorrat an einsatzbereiten EMP. Und er meint, dass einige russische Spezialeinheiten in der Ukraine sie einsatzbereit bei sich tragen.

„EMP-Streiks hinterlassen nur sehr wenige sichtbare Spuren, daher ist es schwierig zu wissen, ob einer bereits eingesetzt wurde, ohne vor Ort zu sein, um Nachforschungen anzustellen“, sagt Justin Bronk zur “Sun”.

Und bereits im Juli hätte Moskau eine neue EMP-Kanone präsentiert, die feindliche Funkgeräte meilenweit vernichten könne.

Wolodymyr Selenskyj - die Stromversorgung der Ukraine ist am verwundbarsten.

Kosten pro EMP-Bombe: Nicht teurer als 2000 Euro.

Und so funktionieren diese EMP-Bomben: Zur Erzeugung starker elektromagnetische Impulse wurden mehrere nicht-nukleare Verfahren entwickelt. Technisch ausgereift ist das so genannte Flux Compression Generator Design (FCD). EMP-Bomben dieses Typs wurden erstmals Ende der 50er Jahre an den Los Alamos National Laboratories getestet. EMP-Bomben des FCG-Typs erzeugen einen elektromagnetischen Impuls in der Größenordnung von -zig Millionen Joules, der im Zeitraum von einigen zehntel bis hundertstel Mikrosekunden freigesetzt wird. Die Feldstärke einer großen FCG-Bombe kann die eines typischen Gewitterblitzes um den Faktor zehn bis tausend übertreffen.

Das Kernprinzip von Bomben des FCG-Typs besteht darin, durch eine Explosion ein elektromagnetisches Feld blitzartig zu ‚komprimieren’. Dabei verwandelt sich (mechanische) Explosionsenergie in elektromagnetische Energie, die von der Bombe als elektromagnetischer Impuls freigesetzt wird.

Hierzu wird unmittelbar vor dem Zünden des Sprengstoffes mittels einer Spule innerhalb der Bombe ein Ausgangsmagnetfeld aufgebaut. Die Explosion der Sprengladung im Inneren einer Kupferröhre, die koaxial von der Spule umschlossen wird, sorgt für einen ‚fortschreitenden Kurzschluss’ zwischen Kupferröhre und Spule.

Dabei wird das elektromagnetische Feld quasi zusammengepresst. Der entstehende ansteigende Energieimpuls erreicht kurz vor dem Zerbersten der Bombe seinen Höhepunkt. Entscheidend für die optimale Wirkung der Waffe ist, dass das Abbrennen der Ladung kontrolliert erfolgt und eine massive Ummantelung der Bombe zuverlässig ihr vorzeitiges Platzen unterbindet.

EMP-Bomben zählen zu den so genannten »Non Lethal Weapons« (nicht-tödliche Waffen) und sollen bereits während des Golfkrieges 1991 durch das US-Militär Anwendung gefunden haben.

Bei FCG-Modellen handelt es sich keineswegs um eine Waffentechnologie, deren Komplexität oder Aufwendigkeit die Entwicklung oder Produktion auf einen exklusiven Kreis von High-Tech-Nationen beschränken würde. Die Pro-Stück-Produktionskosten werden auf nicht mehr als 1000 bis 2000 Euro geschätzt.

Schutz vor dem EMP-Effekt bieten insbesondere elektromagnetische Abschirmungen (Härtungen) nach dem Prinzip des Faraday-Käfigs. Ganz oder teilweise EMP-resistent sind auch Lichtwellenleiter und im Gegensatz zur MOS-Halbleiter-Technologie auch die traditionelle Röhrenelektronik.

Sämtliche elektronische Geräte fallen bei der Zündung einer EMP-Bombe aus.