Die Art und Weise, wie er im verrückten Saisonfinale von Abu Dhabi durch umstrittene Entscheidungen der Rennleitung seinen achten Titel doch noch in der letzten Runde verpasste, hat dem Briten womöglich schwerer zugesetzt, als manche glaubten und glauben. “Es wird angenommen, dass Hamilton am Boden zerstört ist, wie ihm der F1-Titel entrissen wurde”, schrieb die britische Boulevardzeitung “The Sun”. Auch auf den sozialen Medien hält sich Hamilton nun schon länger bedeckt. Auf Instagram entfolgte er allen.

Auch Ex-Formel 1 Chef Bernie Ecclestone meinte in einem Interview mit der Schweizer Boulevardzeitung “Blick”, dass er nicht an eine Rückkehr von Hamilton glaubt. “Ich weiß es nicht, aber ich glaube, dass er nicht zurückkommt. Zu groß ist seine Enttäuschung. Und die kann man auch irgendwie verstehen,” meinte Ecclestone.

Hamilton hat noch bis zum Ende der Saison 2023 einen Vertrag bei Mercedes. “Wir haben gemeinsam sehr viel erreicht, aber wir können noch viel mehr erreichen, sowohl auf als auch neben der Strecke”, hatte er in einer Mitteilung zu seinem neuen Kontrakt Anfang Juli erklärt und mit Blick auf umfassende Regeländerungen in der Formel 1 2022 ergänzt: “Wir stehen am Anfang einer neuen Fahrzeug-Ära, die gleichzeitig herausfordernd und aufregend sein wird, und ich kann es kaum erwarten herauszufinden, was wir noch alles gemeinsam erreichen werden.” Dass Hamilton das Team nun im Stich lässt, ist eher schwer vorstellbar.

Hamilton nun offizell ein Sir

Lewis Hamilton hat bislang sieben WM-Titel geholt und damit so viele wie Michael Schumacher. Sie sind demnach gemeinsam die Rekord-Weltmeister. Mit seinen 103 Grand-Prix-Siegen und ebenso vielen Pole Positions ist Hamilton allerdings längst in neue statistische Dimensionen vorgedrungen. Seit 2007 fährt er in der Motorsport-Königsklasse, seit 2013 für Mercedes. Längst ist er auch politischer Wortführer im Fahrerfeld, Hamilton ist zum meinungsstarken Superstar geworden. Im kommenden Jahr bekommt er mit Landsmann George Russell (23) einen neuen Teamkollegen.

Im kommenden Jahr, nämlich am 7- Januar wird Hamilton 37 Jahre alt sein. Damit wird der Mercedes-Pilot im kommenden Jahr der zweitälteste Pilot hinter seinem einstigen McLaren-Teamkollegen Fernando Alonso (40) von Alpine. Jüngst wurde Hamilton von Thronfolger Prinz Charles im Schloss Windsor zum Ritter geschlagen, er ist nun auch offiziell Sir Lewis. Auch dazu gab es von Hamilton in den Sozialen Netzwerken keine Äußerungen. Ebenso nicht zum neuen Motor für 2022, den Mercedes jüngst aufheulen ließ. Hamilton hält sich bedeckt und schweigt.

Auch bei der Preisverleihung in Paris war Lewis Hamilton nicht anwesend – genauso wie Mercedes-Chef Toto Wolff. Doch Wolff berichtete, dass er täglich mit dem Briten in Kontakt stehe.  “Ich respektiere aber auch, dass es im Moment nicht viel zu besprechen gibt. Jeder von uns geht auf seine eigene Weise mit den Gefühlen um, die uns in diesem Augenblick beschäftigen.” Er hoffe sehr, dass Hamilton weiter Rennen fahre. “Und ich denke, als Rennfahrer wird sein Herz sagen, ich muss weitermachen, denn er ist auf dem Höhepunkt seines Könnens.”