Die Ankündigung von RBI-Chef Johann Strobl, dass die Raiffeisen Bank International ihre Russland-Geschäfte verkaufen, oder sich von ihnen zumindest abspalten möchte, vernahmen die Anleger wohl. Dass dieses Vorhaben so schnell umgesetzt wird, das glauben sie allerdings nicht.

Laut „Finanzen.at“ erklärte der Vertreter der Kleinanleger, Florian Beckermann, dazu im „Ö1-Mittagsjournal“. „Beide Optionen sind relativ unrealistisch.” Verhalten schätzt auch Mario Holzner, Direktor des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche, die Lage ein. Er sagt: „Vor Ende des Jahres ist da sicherlich nichts zu machen.“ Die Auflagen, unter denen die RBI in Russland verkaufen könnte, sind enorm.

3,04 Prozent Verlust an der Börse

Den Preis bestimmt die russische Regierungskommission. Der Käufer darf davon lediglich 50 Prozent an den Verkäufer zahlen, und weitere zehn Prozent gehen noch an den russischen Staat, wie Holzner zur Sachlage weiter erklärt. Wobei sich überhaupt erst mal ein Käufer finden müsste. Theoretisch könnten Interessenten aus China oder Indien kommen. Bis es so weit ist, müsse die RBI beweisen, dass sie ihre Geschäfte in Russland reduziere, wobei sich ihrer Dienste viele der noch ansässigen internationalen Firmen bedienen. Für die Aktie bedeutete das alles nichts Gutes. Sie brach um 3,04 Prozent auf 14,02 Euro ein.