Die Lage an der Grenze zwischen Belarus und Polen spitzt sich zu: In der Nacht auf Mittwoch ist es zwei größeren Gruppen von Migranten gelungen, die Grenze zu durchbrechen. Mehrere Dutzend Migranten hätten Befestigungen in der Nähe der Dörfer Krynki und Bialowieza zerstört und die Grenze passiert, berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP unter Berufung auf den örtlichen Sender Bialystok. Videos zeigen, wie die Migranten mit Bäumen dein Zaun niederreißen.

Sicherheitskräfte gaben Schüsse ab

„Es war keine ruhige Nacht. In der Tat gab es viele Versuche, die polnische Grenze zu durchbrechen“, sagte Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak dem Sender PR1. „Soweit ich gehört habe, wurden alle, die durchgedrungen sind, gestoppt.“ 15.000 Soldaten befänden sich an der Grenze.

Belarussische Sicherheitskräfte haben polnischen Behördenangaben zufolge im Grenzgebiet Schüsse abgegeben, um Migranten einzuschüchtern. Sie jagten den Migranten Angst ein, indem sie Schüsse in ihrer Anwesenheit abfeuerten, schrieb das polnische Verteidigungsministerium am Mittwoch auf Twitter und veröffentlichte dazu ein kurzes Video.

Und ihr Bastarde, Wahnsinnige, wollt, dass ich euch vor Migranten schütze?

Zu den dramatischen Szenen an Polens EU-Außengrenze, gießt der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, jetzt weiteres Öl ins Feuer. Er warf der EU vor, sie würde einen „Hybrid-Krieg“ führen. Auch aus Russland kommen scharfe Worte Richtung Europa.

„Und ihr Bastarde, Wahnsinnige, wollt, dass ich euch vor Migranten schütze?“, sagte er im belarussischen Fernsehen (eXXpress berichtet). „Ich befürchte, dass diese Konfrontation an der Grenze wegen der Migranten zu einer aktiven Phase führen kann. Das sind Gründe für Provokationen. Alle Provokationen sind möglich“, sagte er und verwies auf niedrig an der Grenze fliegende polnische Militärhubschrauber, was Migranten Angst mache.

Der belarussische Diktator machte international organisierte Schleusernetzwerke für die Tausenden Migranten an der Grenze zu Polen verantwortlich. Die Flüchtlinge nutzten diese Strukturen und bezahlten viel Geld, um ein besseres Leben im Westen zu finden, sagte Lukaschenko am Dienstag in einem von Staatsmedien in Minsk ausgestrahlten Interview. „Das sind ja keine armen Leute, die kommen“, meinte er. „Sie haben ein Loch bei uns entdeckt“, berichtet “Welt”.

Benutzt die Migranten als Waffe: Alexander Lukaschenko