Mit vielen Fotos, Plakaten, persönlichen Dokumenten und Fanbriefen gespickt, will das Kuratorenduo Thomas Mießgang und Suzie Wong auch auf die nahezu vergessenen Seiten des frühen Medienstars aufmerksam machen. Dies betrifft vor allem sein Wirken als Bühnenunterhalter sowie am Theater und im Kabarett. Der ausgebildete Modelltischler, geboren 1913, wollte ursprünglich nämlich in der Schauspielerei reüssieren. Die NS-Herrschaft und der Zweite Weltkrieg warfen ihn jedoch immer wieder zurück.

"Was gibt es Neues?" prägte österreichische Identität

“Seine Prominenz in Radio und Fernsehen hat alles andere überdeckt“, so der Kurator. Hunderttausende Österreicher saßen abends vor ihren Geräten, wenn „Was gibt es Neues?“ ab 1948 aus dem Lautsprecher und „Was sieht man Neues“ ab 1957 wöchentlich über den Bildschirm lief. Beide Formate waren weder innovativ, noch wurden sie im Laufe ihres drei bzw. vier Dekaden währenden Bestehens großartig erneuert. Die Kuratoren sehen gerade die heimelige Kontinuität aus harmlos-humoriger Wienerlied- und Habsburger-Seligkeit nach den Katastrophenjahren einen Grund des Riesenerfolgs und nicht zuletzt auch einen Beitrag zur kleinstaatlichen Nachkriegsidentität Österreichs.

Conrads wurde 1913 in Wien geboren und blieb seiner Heimatstadt bis zu seinem Tod im Jahr 1986 treu.Wienbibliothek im Rathaus