Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte der grüne Sozialminister Johannes Rauch heute gemeinsam mit Vertretern des Roten Kreuzes, der Diakonie und der Caritas das “Wohnschirm-Programm”. Dieser Fördertopf solle jenen Österreichern unter die Arme greifen, die bei Miete oder Energiekosten bereits im Zahlungsrückstand sind.

560.000 Haushalte sind bereits im Zahlungsverzug

“Wir sind in einer besonderen Situation. Der Sozialstaat steht vor großen Herausforderungen, aufgrund der Teuerungen, aufgrund der Krisen, aufgrund des Krieges”. Insbesondere würden dies die Menschen spüre, die im “unteren Einkommensdrittel beheimatet sind.” Es sei ihm deshalb wichtig, zu betonen “Der Sozialstaat trägt auch in dieser Krise und durch diese Krise”. Man wolle “Hilfe bieten, für alle, die es brauchen. Es kann nicht sein, dass jemand in einem Land wie Österreich seine Wohnung verliert oder frieren muss”, so der Sozialminister.

1,2 Millionen Österreicher empfinden Wohnkosten als schwere Belastung – diese Zahl hat sich seit Dezember um vier Prozent erhöht. “Die Zahl der Menschen mit Mietrückständen ist deutlich gestiegen. 560.000 Menschen sind bei der Miete oder Nebenkosten wie Energie bereits im Zahlungsverzug”, erläutert Rauch. Eine halbe Million Menschen habe außerdem Schwierigkeiten, ihre Wohnung warm zu halten. Dem soll nun Abhilfe geschafft werden. Das “Wohnschirm”-Programm sei zielgerichtet und treffsicher und ergänze die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung. Die zentrale Botschaft des Rettungsschirms sei, dass “niemand in Österreich frieren muss oder darf.” Wohnen und Heizen müsse gesichert sein.

"Rechnen mit ordentlichem Anstieg der Betroffenen"

Der Wohnschirm übernimmt Rückstände für Energierechnungen, es gibt auch die Möglichkeit für Vorauszahlungen. “Wer also mit einer Zahlung von Strom, Gas oder anderer Energieträger im Rückstand ist, kann sich an die Beratung wenden”. Die Zuschüsse sind nach Haushaltsgrößen gestaffelt, erhalten kann man den Zuschuss nach Antrag und einem Termin bei einer von mehr als 100 Beratungsstellen österreichweit. Unter anderem Volkshilfe, Caritas und Diakonie würden diese Aufgabe übernehmen. Wichtig sei es, sich im Vorfeld einen Termin auszumachen.”Wir rechnen schon mit einem ordentlichen Anstieg der Betroffenen”.