Die Studenten waren im vergangenen November bei Massenprotesten gegen Lukaschenko festgenommen worden. Sie waren an verschiedenen Minsker Universitäten eingeschrieben, wurden in der Zwischenzeit exmatrikuliert. Das Gericht verurteilte zehn von ihnen und die Lehrkraft zu jeweils mehr als zweieinhalb Jahren Haft wegen Störung der öffentlichen Ordnung.

„Ich bin verletzt, aber nicht verängstigt“, sagte eine der verurteilten Studentinnen vor Gericht. „Wir sind die zukünftige Generation der Toleranz und Freiheit, die Zukunft dieses Landes.“  Studenten bildeten zuletzt immer wieder die Speerspitze bei den Protesten gegen Lukaschenko. Menschrechtsorganisationen gehen davon aus, dass mittlerweile mehrere hundert Studenten festgenommen und mehr als 150 von ihren Lehreinrichtungen verwiesen wurden.

Alle "erbärmlichen NGOs" finden und verurteilen

Bei Razzien gegen Journalisten wurden nach Angaben von Radio Free Europe/Radio Liberty unter anderem die Wohnung der Leiterin des Minsker Büros des Senders, Valentina Schdanko, durchsucht. Mehrere weitere Journalisten, die für den von den USA finanzierten Sender arbeiten, berichteten ebenfalls von Durchsuchungen, berichtet der „Tagesanzeiger“.

Bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Anfang dieser Woche hatte Präsident Lukaschenko angekündigt, alle „erbärmlichen NGOs“ in Belarus zu finden und vor Gericht zu stellen.