Bei den Flugkörpern seien Schein-Nuklearsprengköpfe eingesetzt worden, um eine starke Botschaft der Kriegsabschreckung zu vermitteln. Die verschiedenen Tests simulierten den Beschuss von militärischen Kommandoeinrichtungen, den Angriff auf wichtige Häfen und die Neutralisierung von Flughäfen im Süden.

Die Übungen unter der Aufsicht von Machthaber Kim Jong Un seien eine “unvermeidliche Reaktion” auf die Mobilisierung der Seestreitkräfte der USA und Südkoreas, hieß es in dem KCNA-Bericht weiter. “Auch wenn der Feind immer wieder von Dialog und Verhandlungen spricht, haben wir nichts, worüber wir reden könnten, und wir haben auch nicht das Bedürfnis, dies zu tun”, zitierte KCNA Kim.

Keine gemeinsame Haltung gegen Tests in Sicht

Nordkorea hatte am frühen Sonntag zwei ballistische Raketen abgefeuert und damit den siebenten Start dieser Art seit dem 25. September durchgeführt. Laut Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums soll Nordkorea derzeit den Abschuss einer ballistischen U-Boot-Rakete sowie einer Interkontinentalrakete vorbereiten. Experten rechnen auch damit, dass Nordkorea in den kommenden Wochen seinen ersten Atomtest seit 2017 durchführen könnte.

UN-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf befördern können. Allein in diesem Jahr hat das nordkoreanische Militär bereits über 40 ballistische Raketen abgefeuert.

Eine gemeinsame Haltung des UN-Sicherheitsrates zu den nordkoreanischen Raketenstarts ist weiterhin nicht in Sicht. Bei einer Dringlichkeitssitzung am Mittwoch in New York sei ein Vorschlag zu einer gemeinsamen Stellungnahme von China vor dem Treffen blockiert worden. Der stellvertretende chinesische Botschafter Geng Shuang gab den USA eine Schuld am Verhalten Nordkoreas. Washington habe in der Vergangenheit auf Maßnahmen des Landes zur Denuklearisierung nicht angemessen reagiert. China gilt als wichtigster Partner Nordkoreas.