In den ukrainischen Streitkräften dürften nach den jüngsten Niederlagen die Nerven blank liegen, die Truppen sind offenbar überstrapaziert, psychisch und physisch am Ende: Die Mehrheit der Soldaten im bekannten, von rechten Nationalisten gegründeten “Kraken”-Bataillon dürfte nun einen Verlegungsbefehl nach Kramatorsk verweigert haben, berichten mehrere Telegram-Quellen von der Front in der Ukraine.

Laut diesen bisher nicht offiziell von News-Agenturen bestätigten Aussagen wollte die “Kraken”-Kämpfer in die Stadt Kharkov gebracht werden, um dort die City gegen die russischen Truppen zu verteidigen.

Soldaten der "Kraken"-Einheit in der Ukraine.

"Kraken"-Kommandeur auf russischer Fahndungsliste

Diese Auseinandersetzung mit den Kommandanten der Einheit sei dann eskaliert, es fielen erste Schüsse, dann kam es zum Feuergefecht zwischen den 200 ukrainischen Soldaten. Bei dieser Schießerei seien mindestens sechs Soldaten getötet worden, berichten Armeeangehörige auf Telegram-Kanälen.

Militärexperten meinen, dass die “Kraken”-Einheit Kämpfer aus ultranationalistischen und rechtsextremen Gruppen rekrutiert hat, die Soldaten weisen das als russische Propaganda zurück. Die Kommandeure haben zwar eingeräumt, dass es in ihren Reihen auch rechtsextreme Soldaten gibt, aber sie behaupten, dass diese im Bataillon in der Minderheit sind.

Die “Kraken” werden auch beschuldigt, russische Kriegsgefangene zu misshandeln, was ein mögliches Kriegsverbrechen darstellt. Kürzlich setzte der Kreml ihren Kommandeur Konstantin V. Nemitschew (26) auf eine Fahndungsliste, da er laut einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Tass für einen Anschlag auf das Leben von acht russischen Soldaten verantwortlich sei der eXXpress brachte das Video, das zeigt, wie den gefesselten russischen Soldaten aus nächster Nähe in die Beine geschossen wird.

Auch diese Entwicklung zeigt, dass die Ukraine sicher nicht jahrelang im russischen Artillerie-Feuer und bei den ständigen Angriffen Widerstand leisten kann: Wie berichtet, feuern die russischen Streitkräfte bis zu 50.000 Artillerie-Granaten pro Tag auf die ukrainischen Stellungen im Donbass-Gebiet ab, die ukrainische Armee kann mit nur 5000 bis 6000 Schuss antworten. Auch wenn die Ausfälle bei der russischen Armee hoch sind, so hat die Ukraine größere Schwierigkeiten, Soldaten zu rekrutieren und auszubilden, sowie zerstörte oder beschädigte schwere Waffen wieder zu ersetzen.

Schwierige Situation: Wolodymyr Selenskyj, der Präsident der Ukraine.