Das neue Medium soll Expertinnen und Experten Raum geben, ihre Inhalte umfangreich, unverfälscht und abseits von tagespolitischen Debatten zu publizieren, um neue Blickwinkel auf aktuelle Fragen zu liefern.

Die Schriftzüge “Fakten. Verstehen. Handeln” und “Auf den Punkt gebracht” zieren das Logo des “Pragmaticus”. Das Motto lautet “Pragmatismus statt Ideologie, unaufgeregter Tonfall statt Alarmismus”, wobei auf eine optimistische, auf einem humanistischen Weltbild basierende Grundhaltung gebaut werde, heißt es in einer Aussendung. Laut der Blattlinie sollen Freiheitsrechte und Eigenverantwortung geachtet werden. Als Aufgabe wird definiert, “faktenbasierte Informationen und Orientierung in einer Zeit zu bieten, die von Erregungsjournalismus, Verkürzung und Zuspitzung geprägt ist”.

“Unser Ziel ist, realistisch an Situationen heranzugehen und nicht in vorgefertigten Modellen zu denken. Kurz: pragmatisch zu handeln”, wird der Initiator und Herausgeber des Mediums, Prinz Michael von und zu Liechtenstein, der auch die für Entscheidungsträger ausgerichtete Plattform Geopolitical Intelligence Services (GIS) lancierte, zitiert. Menschen seien angewiesen auf seriöse Informationsquellen, aus denen sie rasch und unkompliziert Wissen ziehen können, um Ereignisse in dieser Welt zu durchschauen, meint Michael Liechtenstein.

“Der Pragmaticus” baut auf ein Netzwerk von über 100 Expertinnen und Experten auf. Dadurch soll es für das Medium möglich werden, schwer zugängliche Informationen zu erlangen und sie für die Rezipientinnen und Rezipienten faktenbasiert und verständlich aufzubereiten. Personen abseits des Mainstreams sollen nicht ausgeschlossen und ein Schwerpunkt auf die Themenbereiche Wissen, Macht, Geld und Mensch gelegt werden.

Erstes "Pragmaticus"-Dossier widmet sich Elektroautos

Auf der Onlineplattform www.derpragmaticus.com findet sich bereits ein Dossier zum Thema “Elektroautos: Ausweg oder Irrweg?”. Neben einer langen Abwägung zum Thema sind mehrere Beiträge von Experten wie Ulrich Schmidt, Professor für Volkswirtschaftslehre, der darüber schreibt, “Warum Elektroautos dem Klima schaden” oder Thomas Brückmüller, Senior Scientist an der Technischen Universität Wien, der “Mehr Schub fürs Laden” fordert, vertreten. Abseits des Dossiers fragt sich der ehemalige SPD-Politiker Sigmar Gabriel “Mit China leben – aber wie?”, Philosoph Konrad Paul Liessmann ist mit einer “Ode an die Grenze” vertreten und der Public-Health-Experte Martin Sprenger zieht “Zehn Lehren aus der Pandemie”.

Das Magazin soll in einer Auflage von 200.000 Stück erscheinen. Es kann über den Abschluss eines Abonnements auf der Homepage bezogen werden und liegt den österreichischen Tageszeitungen “Die Presse”, “Kleine Zeitung”, “Tiroler Tageszeitung” und “Vorarlberger Nachrichten” bei.

Als Chefredakteur fungiert Andreas Schnauder, der lange Zeit als Wirtschaftsressortleiter bei der Tageszeitung “Der Standard” arbeitete. Geschäftsführer der Pragmaticus Verlag AG, deren Redaktion ihren Sitz in Wien-Leopoldstadt hat, ist Jürgen Moosleithner.

Talk-Magazin auf ServusTV begleitet den "Pragmaticus"

Am Pragmaticus Verlag mit Sitz in Schaan, Liechtenstein, sind die GIS-Holding Anstalt sowie die D.A.CH.S Capital AG mit Sitz in Sachseln, Schweiz, zu jeweils 50 Prozent beteiligt. An der GIS-Holding Anstalt hält Michael Liechtenstein die Mehrheit, die D.A.CH.S Capital AG steht im Alleineigentum von Dietrich Mateschitz.

“Der Pragmaticus” wird von einem gleichnamigen Talk-Magazin auf ServusTV begleitet. Dieses startet am Sonntag, 5. September, um 22.55 Uhr und erscheint fortan jeden ersten Sonntag im Monat. “Weltwoche”-Chefredakteur Roger Köppel zeichnet für die Moderation verantwortlich, teilte der Salzburger Privatsender in einer Aussendung mit. In der ersten Ausgabe spricht er etwa mit der Mobilitätsforscherin Gracia Brückmann sowie dem ehemaligen Umweltsenator von Hamburg und SPD-Politiker Fritz Vahrenholt zum Thema Elektromobilität.

Mateschitz‘ jüngstes Medienprojekt, die Rechercheplattform “Addendum”, wurde vor fast einem Jahr eingestellt. Die 2017 gegründete Plattform sollte Ergänzendes liefern, das in klassischen Medien fehlt. Die Einstellung argumentierte der Red-Bull-Konzern damit, dass trotz mehrerer erfolgreicher und relevanter Rechercheprojekte die ursprüngliche Zielsetzung nicht in ausreichendem Maß erfüllt worden sei. Mateschitz beabsichtigte im Anschluss “die von ihm unterstützten journalistischen Aktivitäten stärker auf lösungsorientierte Projekte jenseits der politischen Alltagsauseinandersetzungen zu konzentrieren”. (APA/red.)