Die Expo 2020 ist die erste in einem arabischen Land stattfindende Weltausstellung. Die Leitidee ist, durch Nachhaltigkeit und Mobilität, ein gemeinsames Gedankengut zu schaffen, welches eine gemeinschaftliche Zukunft ermöglichgen soll. Sechs Monate lang präsentierten 192 Länder-Pavillons ihre Ideen zu den drei großen Zukunftsthemen: Sustainability, Mobility und Opportunity (Nachhaltigkeit, Mobilität und Chancen).

Ein Rundgang durch die Expo 2020 ist eine visuelle Aufgabe. Wie eine Perlenkette reihen sich die Länder-Pavillons aneinander. Manche sind auch in ihrer äußerlichen Gestaltung nicht zu übertreffen. Im „Opportunity District“, welcher einen der drei Themen-Bereiche darstellt, sticht dem Besucher bei momentanen 35 Grad Außentemperatur, futuristisch-imposante Architektur ins Auge.

„Austria makes sense“

Das Motto des Pavillons ist „Austria makes sense“. Das Siegerprojekt, entworfen von „Querkraft Architekten“, „besticht durch seine markanten architektonischen Qualitäten sowohl in der äußeren Erscheinung als auch in den Möglichkeiten der Innenraumgestaltung. Die beabsichtigte Sinnlichkeit der Architektur schafft attraktive Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Künstlern und Gestaltern anderer Disziplinen.” Es besticht durch nachhaltige Architektur. Es verbindet Mensch, Technologie und Umwelt, stimuliert die Sinne, und präsentiert sich als beeindruckendes Gesamtkonzept. Im iLab werden progressive und innovative Lösungen gezeigt. Die mit Lehm verspachtelten Betonkegel lassen auch optisch nicht vermuten, dass es sich hier um eine Präsentation Österreichs handelt. Die in den Lehm eingeritzten Piktogramme kommunizieren auf eine doch sehr stille Art und Weise mit dem Besucher.

Architektur-Preise für den Pavillon 

Mit diesen international renommierten Preisen wurde der Österreich-Pavillon bis jetzt ausgezeichnet:

Global Architecture & Design Award 2021 | Kategorie “Sustainable Architecture”
BLT Built Design Award 2021 / Kategorie “Sustainable & Energy Saver”
German Design Award 2022 / Kategorie “Special Mention – Eco Design”

Durch ein Gewitter eintretend erblickt man Kühe, Berge und Käse

Österreichs Nachbar, die Schweiz, arbeitet mit Spiegelungen und setzt voll auf Branding. Ein 700m2 großer imposanter Betonbau, ein riesiges Schweizerkreuz und ein roter Teppich empfängt den Besucher. Er selbst spiegelt sich an den Wänden des Gebäudes. Die Schweizer selbst finden ihr Pavillon sei der „Instagram-tauglichste“ was in Zeiten wie diesen nicht unwichtig erscheint. Ihr Branding ist auf jeden Fall sehr stark. Die Klischees, die den Besucher im Inneren erwarten, allerdings auch: Durch ein Gewitter eintretend erblickt man Kühe, Berge und Käse … Auf der Dachterrasse hat man einen Ausblick über das gesamte Gelände – ob wirklich jemand bei 30-50 Grad Celsius Appetit auf eine Käse-Raclette hat, bleibt allerdings dahin gestellt.

Saudi-Arabien, Marokko, Kasachstan & Deutschland

Saudi-Arabien, Marokko und Kasachstan habe aufwendige, gigantische Gebäudekonstruktionen in den Himmel gezogen und wirken innen wie außen äußerst gelungen.

Deutschland besticht mit einer der besten Präsentationen. Die neuesten Trends und Technologien von Start-ups, die sich mit Nachhaltigkeit beschäftigen, werden dem Betrachter inhaltlich schlüssig und visuell sehr gelungen übermittelt. Der Deutschland-Campus, wie er genannt wird, zählt mit zum Besten, was uns hier an der Expo 2020 gezeigt wird.

Poesie & Origami

Der Japan-Pavillion ist der poetischste von allen. Origami Formen laden zum Mitmachen ein. Das zentrale Themas des Japan Pavillons ist “Wo sich Ideen treffen”. Begegnungen im Generellen prägten schon immer Japans Kultur. Technologie, Kunst und traditionelle Gastfreundschaft waren und sind von zentraler Bedeutung. Ein Morgen voller Wunder, Klänge und Neuem verführt den Betrachter und bringt durch modernste Technologie seine fünf Sinne ins Schwingen. Das Morgen das uns erwartet verheisst Verbesserung. 

25 Millionen Besucher flogen nach Dubai – wo bleibt die Nachhaltigkeit?

Dass dafür ein Areal so groß wie 600 Fußballfelder extra aus dem Wüstensand gestampft wurde und die meisten der 25 Millionen erwarteten Besucher für eine Anreise das Flugzeug benutzen mussten, passt allerdings mit dem Nachhaltigkeitsgedanken der Expo nicht ganz zusammen. Zwar soll später aus dem Ausstellungsareal die Zukunftsstadt „District 2020“ entstehen, sowie eine Vernetzungsplattform für Forschungszentren oder Start-ups , um eine „saubere, sichere und gesündere Umwelt zu schaffen“, wie auf der Expo-Website verlautbart wird. Ob das eintrifft, bleibt allerdings abzuwarten.