
Rekordeinnahmen der Arbeiterkammer: Loacker (NEOS) fordert niedrigere Beiträge
Inmitten der Wirtschaftskrise darf sich die Arbeiterkammer (AK) über Rekord-Überschüsse freuen. Inflationsbedingt steigen überdies die Gehälter massiv. NEOS-Abgeordneter Gerald Loacker fordert daher eine Senkung der Beiträge. AK-Direktorin Silvia Hruška-Frank will davon nichts wissen. Sie hält das für „demokratiepolitisch problematisch“.

Ausgerechnet in der Wirtschaftskrise erzielt die rote Arbeiterkammer Rekordüberschüsse – der eXXpress berichtete. Mit der Inflation steigen nämlich auch die Gehälter, und damit die AK-Umlage, also jener Betrag, den Arbeitnehmer automatisch an ihre Interessensvertretung abführen müssen. Er macht 0,5 Prozent des Bruttoeinkommens aus. Bis 2024 könnte die Arbeiterkammer erstmals Rekord-Jahreseinnahmen von rund 700 Millionen Euro verzeichnen, ein Plus von 100 Millionen Euro.
Loacker (NEOS): „Die wissen einfach gar nicht, wohin mit dem vielen Geld“
Scharfe Kritik übt daran der Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialsprecher der NEOS, Gerald Loacker. Gegenüber dem „Standard“ fordert er eine Senkung der Umlage um die Arbeitnehmer zu entlasten. „Die wissen einfach gar nicht, wohin mit dem vielen Geld”, sagt er. Deshalb seien verschiedene Landesarbeiterkammern „Meister im Anstellen zusätzlicher Mitarbeiter“ oder im Bauen neuer Gebäude. Überdies werde Geld in „dubiose Rücklagen“ gebucht.
Da von Jahr zu Jahr ohnehin mehr Geld in die Kassa der Arbeiterkammer fließt, sollte es kein Problem sein, die Umlage zumindest von 0,5 auf 0,45 Prozent zu senken. Das wäre dem NEOS-Politiker zufolge einfach, „weil ein Zehntel der Einnahmen ohnehin in Rücklagen gebunkert ist.“ Auch ein Absenken auf 0,4 Prozent müsste gut durchführbar sein, meint Loacker.

Gagen, Überschüsse, Spekulationsverluste und Budget für AK-Wahlkampf in Rekordhöhen
Einige Profiteure dieser Einnahmen stehen schon jetzt fest. So kassiert zurzeit die Verwaltungsdirektorin der Arbeiterkammer Wien fette 19.300 Euro brutto im Monat. Auch ihr Kollege der steirischen Arbeiterkammer erhält 16.500 Euro brutto – der eXXpress berichtete.
Was zusätzlich für böses Blut sorgt: Anstatt die Arbeitnehmer mit Beitragssenkungen zu entlasten, verspekulierte die Arbeiterkammer in nur einem Jahr zuletzt 5,3 Millionen Euro am Finanzmarkt. Und auch die Rückstellungen für Pensionen wuchsen auf fast 59 Millionen Euro an – alleine in Wien.
Mehr noch: Erstmals hortet die heimische Arbeiterkammer 37 Millionen Euro an Mitgliedsbeiträgen für ihre Wahl im Jahr 2024. Auch das ein Rekord, der nur noch in den Schatten gestellt wird von den Rücklagen für die Bonzen-Pensionen. 58.909.264,13, liegen im roten Geldspeicher der Wiener Arbeiterkammer laut Rechnungsabschluss 2022 Arbeiterkammer aktuell bereit.
Arbeiterkammer: Brauchen Geld für Beratungen von immer mehr Beschäftigten
Bei der Arbeiterkammer denkt man aber zurzeit nicht an eine Senkung der Beiträge und weist Loackers Forderungen zurück. Hauptgrund der steigenden Einnahmen sei die höhere Anzahl der Beschäftigten, heißt es gegenüber dem „Standard“. Damit seien auch die Beratungen der Arbeiterkammer aufwändiger. Mit den Rücklagen würde die Infrastruktur finanziert, darunter Beratungszentren und Bildungseinrichtungen.
Ein Mitarbeiter der Arbeiterkammer reagierte auf X (ehemals Twitter) empört: „Starker Tobak! NEOS Abg. Loacker will der AK die Einnahmen streichen und dadurch Vertretung und Beratung für 4 Mio. AK Mitglieder einschränken.“ Dass dieser Kommentar die stark angewachsenen Überschüsse ausblendete, sorgte allerdings sofort für Kritik.
Unfasslich, was erlaubt sich der Abg. Loacker/NEOS, dass er aufgrund der regelmäßigen #Übergewinne in der #AK auf Beitragssenkungen drängt, um die AK-Zwangsmitglieder bei Rekordinflation zu entlasten. https://t.co/VpmcX6rmyX pic.twitter.com/ikxdjJJPMR
— F. Habersberger 🇺🇦🇺🇸🇪🇺 (@FHabersberger) August 22, 2023
Für Wien-Direktorin Silvia Hruška-Frank ist es problematisch, wenn Kosten für politische demokratische Wahlen von politischen Proponenten als „unerhört“ dargestellt würden. Dass die bevorstehende Arbeiterkammer-Wahl offenbar teurer ist, als die Nationalratswahl, scheint sie auch nicht zu beeindrucken. Da es neun Landesorganisationen der Arbeiterkammer gebe, müsse man die Kosten mit den neun Landtagswahlen vergleichen. Fakt ist: 37 Millionen Euro wurden für die Arbeiterkammer-Wahl zurückgelegt, die Kosten für die vergangene Nationalratswahl lagen bei rund 20 Millionen Euro: etwa zehn Millionen Euro kamen vom Bund, die andere Hälfte von Gemeinden und Städten.
Kommentare
Naja, wenn sich die Arbeitssklaven noch den eigenen Ast absägen lassen wollen, voila…
Österreich hat europaweit die höchste Parteienförderung….dazu fällt dem Politiker nichts ein….
JA. Solche gesetzlich fixierten Pfründe gibt man nicht auf.
Es heißt ja Arbeiterkammerumlage und nicht Arbeiterumlage. Sie ist nur für die Kammergünstlinge da.
AK Präsident NÖ verdient knapp 92.000€ Netto im Jahr, während ein Arbeiter max. im Jahr zwischen 25.000 und 30.000 Euro im Jahr verdient. Der Arbeitnehmervertreter verdient also mehr als das dreifache und das aus Zwangsbeiträgen.
die wissen in 14 Tagen eh nicht mehr was sie gesagt haben.
Bei mehreren Gehältern wird natürlich mehrfach kassiert. Bin kein Freund von Loaker, aber da hat er Recht
Die werden die Beiträge noch erhöhen den die Verluste müssen hereingeholt werden die sie verzockt haben, siehe Wien Energie . Nur weiter Rot wählen dann passt das. Diese Kammern gehören weg aber Pronto.- Ich sag nix nur Österreicher.
Weg mit den Kammern.
entsozifiziert, und neu gegründet! Aktuell ist sie demokratiepolitisch extrem bedenklich.
Anwälte müssen beschäftigt werden, damit die AK mit den windigen Firmen laaaange streiten kann.
Mir selbst passiert! Da wird einfach unter Kollektivvertrag eingestellt. Vor Gericht wird man vom eigenen Beisitzer noch beleidigt, dass heute eh alles der Comouter mache!
Wieso vermittelt dann das AMS Leute an Stellen, wenn eh alles der Computer macht🙃😇😱🤣🖥️💻
Und windige Hotels und Restaurants…. Da kocht der Topf alleine 🤣🤣🤣®️
und was ist mit den viel zu hohen WKO Zwangsgebühren für Null Leistung???!!! Dieser andere Moloch sitzt ja auf einem fetten Polster über 1 Mrd wenn ich mich richtig erinnere, die Funktionäre cashen auch ordentlich ab und trotzdem oder gerade dessen krieg nicht nur ich jedes Jahr geschmalzene Kammerumlagen Vorschreibungen
Beitragssenkung ist überfällig. Denn die AK hat offenbar zu viel Überschuss. Unverhältnismäßig hohe Gehälter für Chefetagen und die Einnahmen werden als „Spielgeld“ benutzt.
Nix ist überfällig, aber schon gar nix
Liebe Erzherzogin, ich wohne in der fuXXing tiefroten Obersteiermark. Und bei uns sieht es nicht anders aus!!
…. 11 kg frische Steinpilze in Wenigzell !! Im Wald war es um 5.30 h noch tiefschwarz ! Die Roten (Fliegenpilze) kommen leider auch schon. Dann isses aus mit den Braunen Steinis.
P.S.: aber jetzt ham sie wenigstens schon asphaltierte Strassen. Und viele Wiener und Polen im Wald. Lauter Neue Rot-Wähler für die Sankt Eiermark ! Naja….
Abgabe senken geht nicht aber 5,3 Mille verspekulieren das geht.. dass dir überhaupt mit dem Geld spekulieren und spekulieren dürfen?!
Ich finde, dass Organisationen die „Zwangsgebühren“ einheben ein Spekulationsverbot bekommen sollen. Dazu sollen sämtliche Ausgaben für den Zwangsgebührenzahler einsehbar sein.
Die Beiträge sind mit offen gesagt egal. Aber ich will Leistung sehen und zwar nicht nur für Sozialtouristen. Es mangelt an Gesundheitssystem und die Löhne sind im Vergleich zur Sozialsicherung viel zu niedrig.
Demokratiepolitisch problematisch finde ich, Zwangsbeiträge für einen Verein zu zahlen, der aufgrund von Freunderl- und Parteienwirtschaft nicht einmal zahlenden Mitgliedern hilft, wenn andere rote Vereine betroffen sind!!!
Die Roten, hier vor allem die Gemeinde Wien, braucht die div. Vereine, Institutionen, etc., um ihre Klientel samt deren Familienmitgliedern, Freunde und zu integrierende, besondere Gaeste, unterzubringen. Das kostet viel Geld. Die oberen Etagen wollen ja besonders fuerstlich honoriert werden, wie wir bereits wissen. Für welche Tätigkeit, unter welchem Titel auch immer. Die Roten/Linken predigen Wasser und trinken selbst tatsaechlich Champagner. Ich muß es wissen, ich wohne in Wien und ich sehe und höre.