Am 12. Jänner 2023 übersiedeln Österreichs Nationalratsabgeordnete zurück in das „alte“ Parlamentsgebäude. Nach fünf Jahren Restaurierung wird das Gebäude am Wiener Ring mit seinen 1600 Räumen wieder eröffnet. Die Parlamentsclubs werden ebenfalls einziehen. Nun ist ein Email aus dem SPÖ-Parlamentsclub aufgetaucht, in dem den Verantwortlichen im Hohen Haus die durchaus speziellen Ausstattungswünsche von SPÖ-Chefin Rendi-Wagner mitgeteilt werden.

1,5 Meter breit und 5600 Euro teuer

Zu den wichtigen Punkten auf dem Wunschzettel gehört etwa ein Sofa der Serie Walter Knoll. Es „hat der Vorsitzenden sehr gut gefallen, die Serie Walter Knoll ist bitte zu priorisieren“, steht in dem Email vom 14. Oktober, das der Zeitung „Heute“ vorliegt. Es stammt von Rendi-Wagners Assistentin. Ein Foto des Modells wurde dem Email eigens beigefügt. Das Modell heißt „Muud Lite“, ist 1,5 Meter breit und kostet 5600 Euro.

Das im Email präferierte ModellDer Hersteller

Besprechungstisch mit acht Sesseln, einer davon mit höherer Lehne

Gespart werden soll beim Schreibtisch, sofern der Besprechungstisch für sechs bis acht Personen „auch als Arbeitsplatz genutzt werden kann“. Und: „Acht Sessel für den Besprechungstisch werden benötigt, wenn in der Serie möglich sollte der Sessel der Vorsitzenden von den anderen zu unterscheiden sein (höhere Lehne)“.

Wichtig wären ansonsten noch „zwei bis drei Sofasessel, ein großer passender Teppich und passende Lampen“. Als „wünschenswert“ wird ein „Konsolentisch (für z.B. eine Vase, Tischlampe)“ angefügt.

Rendi-Wagners Büro: „Das Mail ist längst hinfällig“

Auf Nachfrage von „Heute“ wird in Rendi-Wagners Büro alles abgestritten. Es gebe keine Extrawünsche. „Die Klubvorsitzende wird sich selbstverständlich an die Vorschläge der Parlamentsdirektion halten.“ Überhaupt: „Die Informationen sind falsch.“

Noch sei keine Entscheidung über die Ausstattung getroffen worden. Was hat es dann mit dem Email auf sich? „Das Mail einer Mitarbeiterin vom Oktober ist schon längst hinfällig.“ Fest stehe mittlerweile: „Es wird kein Walter Knoll-Sofa bestellt.“ Rendi-Wagner werde vorerst ihre Büromöbel aus dem Pavillon ins neue Parlamentsgebäude mitübersiedeln.