Die türkis-grüne Regierung wird trotz des Rücktritts von Kurz fortgesetzt. Das hat Vizekanzler Werner Kogler noch am Samstag bestätigt. “Es ist eine Fortsetzung der Regierung mit dem Kurz-System,” meinte Rendi-Wagner in einem Statement. Laut der SPÖ-Chefin ist viel Vertrauen in der Bevölkerung, aber auch zwischen den Koalitionspartnern verloren gegangen: “Ich kann mir schwer vorstellen, dass diese türkis-grüne Regierungsarbeit eine stabile sein wird in den nächsten Wochen und Monaten. Von Jahren ist nicht mehr zu sprechen.”

Laut Rendi Wagner könne man rückblickend sagen, dass “seit Sebastian Kurz die ÖVP übernommen hat, ist Österreich nicht mehr zur Ruhe gekommen.” Eine Fortsetzung dieser instabilen, vermutlich korrupten Regierung droht Österreich jetzt wieder.” Generell sah die Opposition diesen Schritt als längst überfällig an. Die Landeschefs der Volkspartei hingegen zollten Kurz Respekt für dessen “Schritt zur Seite”, wiewohl sie daran nicht ganz unbeteiligt gewesen sein dürften. Dem Vernehmen nach ist der Druck der VP-Landeschefs am Samstag zunehmend größer geworden, nicht zuletzt wegen der jüngst bekannt gewordenen Chats.

Kurz sprach in seiner Erklärung, bei der keine Fragen zugelassen waren, dennoch von Unterstützung “aus allen Bundesländern”, Teilorganisationen der ÖVP und aus der Bevölkerung. Nichtsdestotrotz befinde man sich derzeit in einer “Zuspitzung” zwischen den beiden Koalitionspartnern und “damit in einer Pattsituation”. Es wäre “unverantwortlich, in Monate des Chaos oder auch des Stillstands zu schlittern”. Genauso “unverantwortlich” wäre es laut Kurz, die Regierungsverantwortung in einer Vier-Parteien-Koalition, ein “Experiment”, zu geben, das am Ende des Tages auf Gnaden von FPÖ-Obmann Herbert Kickl angewiesen wäre.