Seit Jahrhunderten wird Marie Antoinette (1755 bis 1793) ja ziemlich unrecht getan: Dass sie den hungernden Massen in Paris geraten hätte, “doch Kuchen zu essen”, dürfte eine dreiste Propaganda-Aktion der Revolution gewesen sein.

Der königliche Sager überwand 229 Jahre und lässt sich nun weit besser für eine grüne Ministerin nützen, die sicher irgendwann ein genickschonenderes Ende als die Gattin von Ludwig XVI. findet: Die Energie- und Klima-Ministerin, die uns die bösen, bösen Billig-Tickets bei den Fluglinien vermiesen will, flog nun im Privatjet von Katar nach Wien-Schwechat. 4000 Kilometer ohne Pöbel auf handvernähtem Leder, ein Oratorium in Kerosin auf zwei Triebwerken.

Nein, das passt nicht: Leonore Gewessler will uns die Billig-Tickets verbieten, aber streckt sich im Business-Jet aus. Fehlt nur noch der Aufkleber auf dem Heck der Citation CJ3: “Meine Cessna fliegt auch ohne Wald. Eure Leonore.”

Ablösekandidatin in der Bundesregierung: Leonore Gewessler (Grüne)

Aus Ignoranz die Gas-Vorräte nicht aufgestockt

Für die Klima-Ministerin wird’s nun etwas eng: Drei heftige Pannen in nur drei Wochen – das ist sogar für ein grünes Mitglied der österreichischen Bundesregierung ziemlich viel.

Zuerst fliegt auf, dass die Energie-Ministerin sich nicht wirklich intensiv für Österreichs Energie-Bevorratung interessiert hat: Österreichs Gas-Vorratstanks sind nur noch zu 13 % voll – und irgendwie ist seit Jänner vergessen worden, VOR dem Ausbruch des Ukraine-Krieges die Gasspeicher etwas mehr aufzufüllen. Jetzt ist Österreich der Gnade von Wladimir Putin ausgeliefert: Ohne Gas steht die Industrie, die großen Gewerbebetriebe, verlieren tausende Österreicher ihre Jobs – und was im November ohne Heizungen los ist, können wir uns schon jetzt ausmalen.

Dann die nächste deftige Blamage: Über eine Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage fliegt auf, dass der von Leonore Gewessler eingesetzte “Klimarat” mit nur 100 Teilnehmern 236.000 Euro an Hotel- und Catering-Kosten verursacht hat.

Und grün-nahe Agentur-Betreiber schnitten auch noch kräftig mit: Für die sicher hochprofessionelle Kommunikationsberatung nur beim Auftakt des “Klimarats” durfte die Ex-Sprecherin der früheren grünen Wiener Vizebürgermeisterin 90.000 € verrechnen.

Noch ein paar Kostenschmankerl: Für die gesamte Organisation und Moderation des “Klimarats” fallen 995.544 € an, dazu zählen Projektsteuerung und Sekretariat mit 285.240 €, und die Koordination, das Prozessdesign (!) und das Moderationsteam um 565.920 €, plus ein Assistenzteam (?) um 70.848 € sowie Sachkosten um 36.000 € und eine Videodokumentation im Preis von 16.200 € (für einige Wochenenden).

"So sind wir nicht"

Und wie wenn die Peinlichkeit um ihren “Klimarat” nicht schon für einen dezenten Abgang reichen würde, fliegt die Grüne, die bereits kurz nach ihrem Einzug ins Ministeramt 13 Aufsichtsratsposten bei staatlichen und staatsnahen Unternehmen umgefärbt hat, noch mit dem Business-Jet herum: Lastenrad predigen, Privatjet fliegen.

“So sind wir nicht”, meinte der grüne Bundespräsident Alexander Van der Bellen nach dem Auftauchen des Ibiza-Videos im Mai 2019. Richtig: Manche Kollegen und Kolleginnen des Ex-Politikers Heinz-Christian Strache sind noch viel schlimmer – er saß nur in einem peinlichen T-Shirt in einer Urlaubs-Finca und redete Schwachsinn, bei keinem einzigen Punkt seiner heimlich über sieben Stunden gefilmten Aussagen von damals kam es zu einer Anklage.

Die jetzige grüne Ministerinnen-Partie gefährdet aber Österreichs Versorgungssicherheit mit Erdgas, bringt hart arbeitende Menschen mit den irren Sprit-Preisen an den Rand der Armut, vernichtet mit einem “Klimarat”-Show-Programm haufenweise Steuergeld – und die grüne Justizministerin steht schon seit Wochen im Verdacht, sich ihren Posten mit einer unsauberen Doktorarbeit erschummelt zu haben.

Es reicht jetzt. Wirklich. So sind wir nicht.

Es wäre Zeit: Der Bundespräsident sollte mit den grünen Ministerinnen sehr ernst sprechen.