Der Beschluss von Wladimir Putin, ab nächster Woche nur noch Rubel als Zahlungsmittel für russische Gaslieferungen zuzulassen, kam überraschend. Da dieser aber keine internationale Leitwährung ist, die von anderen Staaten gelagert wird, gibt es fast nur eine Bezugsquelle dafür: Die russische Zentralbank.

Diese wurde aber vor zwei Wochen, wie die anderen Geldinstitute des Landes, vom Zahlungsverkehr mit den meisten Gas-Abnehmerländern ausgeschlossen und ihre Reserven eingefroren. Damit wird nicht nur der Boykott fraglich, sondern auch der zuletzt abstürzende Rubel wird wieder gestärkt. Kommt jetzt der “kalte Entzug” von Russlands Gas doch noch schneller als sich das manche Grüne wünschen?

OMV will weiter in Euro bezahlen

Dies hätte katastrophale Folgen für die Volkswirtschaften und würde zu Schäden in Milliardenhöhe führen, da ein kurzfristiger Ausgleich von anderen Lieferanten nicht möglich ist.

Bei der OMV reagierte man sehr überrascht auf die jüngste Entscheidung und will erst einmal genauere Informationen abwarten: “Bei uns hat noch niemand angerufen, wir haben auch bestehende Verträge, da ist es so nicht vereinbart. Ich werde jetzt einmal warten, ob da jemand auf uns zukommt”, meinte OMV-Generaldirektor Alfred Stern in einem Interview und geht davon aus, erst einmal weiterhin in Euro bezahlen zu können.

Wer gibt als erster nach?

Darüber hinaus ist die Verfügbarkeit von soviel Rubel begrenzt, auch wenn die Zentralbank jederzeit “nachdrucken” könnte. Als Reaktion auf die westlichen Maßnahmen hatte Wladimir Putin bereits Anfang März angekündigt, dass die eigenen finanzielle Verpflichtungen gegenüber „unfreundlichen Staaten“ nur noch in Rubel beglichen werden. Die letzten Zinszahlungen in US-Dollar hatte er nur mit Mühe bedienen können.

Das Nervenspiel dauert an, der Rubel konnte an den Börsen wieder zulegen.

Putins Entscheidung stabilisierte die russische Währung wieder

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