Novak Djokovic machte kurzen Prozess. Der Serbe steht nach dem 6:1,6:2,6:4 Sieg gegen Andrej Rublew souverän im Halbfinale der Australian Open. Der “Djoker” ließ dem Russen dabei keine Chance. Von Beginn an zeigte Djokovic, wer der Chef am Platz ist. In seinem Wohnzimmer war die langjährige Nummer eins gnadenlos. Mitte des zweiten Satzes konnte der serbische Tennis-Star einen Breakball zum 3:3 von Rublew abwehren. Daraufhin breakte Djokovic zum 5:2 und servierte anschließend zum 6:2 aus.

Im dritten Satz verlor Rublew gleich seinen Aufschlag. Spätestens dann war klar, dass der Russe hier nicht als Sieger vom Platz gehen wird. Am Ende gewann Djokovic seine Servicegames. Das sollte am Ende reichen.  Nach dieser Machtdemonstration stellt sich die Frage: Wer soll Novak Djokovic auf dem Weg zum zehnten Titel noch aufhalten? Im Halbfinale trifft Novak Djokovic auf Tommy Paul (USA). Dieser setzte sich im Viertelfinale gegen seinen Landsmann Ben Shelton mit 7:6(6),6:3,5:7,6:4 durch.

Djokovic trotz Oberschenkelprobleme bereit

Djokovic fehlen also nur noch zwei Siege zum neuerlichen Triumph am Yarra River. “Ich kann mit meinem Tennis momentan nicht glücklicher sein”, meinte der “Djoker” noch auf dem Platz. “Das Ergebnis sah in den ersten beiden Sätzen klarer aus als es war. Ich habe in den wichtigsten Momenten mein bestes Tennis gespielt.” Ein bisschen Schwierigkeiten bereitete dem Serben der Wind. “Als ich aufgewärmt habe, war es nicht so windig. Da muss man seine Schläge schon gut wählen.”

Djokovic scheint in dieser Form und trotz der vorangegangenen Schwierigkeiten am linken Oberschenkel bereit, mit Rafael Nadal im Rennen um die meisten Major-Titel gleichzuziehen. Holt Djokovic den 22. Triumph, dann ist er auch wieder die Nummer 1 der Welt. Der Weg dahin war im Vorfeld und auch während der Australian Open nicht einfach für ihn. “Ich war mehr mit Maschinen verbunden, um mich zu pflegen als mit Dingen oder Menschen. Ich habe alles probiert”, gestand Djokovic. “Ich vermisse Tennis an den freien Tagen, aber man muss smart sein, um sich rechtzeitig fit zu machen.”

Er wird Tommy Paul im Halbfinale nicht unterschätzen, aber er hat auch die bisherigen neun Semis in Melbourne allesamt gewonnen und danach auch den Titel geholt. “Er hat nicht viel zu verlieren. Ich muss es genauso angehen wie jedes Match davor.”