Ein Ex-Mitarbeiter des Künstlers dürfte Gemälde im Gesamtwert von geschätzten 435.600 Euro entwendet haben, was offenbar über mehrere Jahre hinweg unbemerkt blieb.

Die gestohlenen Werke wurden zunächst nach Rumänien gebracht, wo sie längere Zeit im Besitz der Familie des Mannes standen. Zwei Schüttbilder des Malers wurden im August 2021 in Wien sichergestellt. Am 9. November 2022 wurden zeitgleich in Deutschland und Rumänien fünf Hausdurchsuchungen durchgeführt. In Rumänien wurden dabei sieben weitere Werke in unterschiedlichen Größen entdeckt.

Zwei Schüttbilder sichergestellt

Die neun Kunstwerke befinden sich mittlerweile wieder in Österreich. Drei gestohlene Gemälde im Wert von 164.000 Euro wurden bisher nicht gefunden. Eine diesbezügliche Kulturgutfahndung besteht, wurde betont.

Der Verdächtige (49) war nach Angaben der Landespolizeidirektion Niederösterreich von 2002 bis 2010 für Nitsch tätig. Verrichtet wurden von dem rumänischen Staatsbürger Haus-, Garten- sowie Hilfsarbeiten. Der Beschuldigte hatte daher unkontrollierten Zutritt zu allen Räumlichkeiten der Familie Nitsch, also auch zu jenen, in denen die Werke des Künstlers gelagert waren. Die exakte Anzahl der signierten und unsignierten Gemälde des Meisters, die der Hausarbeiter entwendet hat, sei derzeit unbekannt, wurde betont.

2020 ließ sich der Verdächtige dann von seiner gleichaltrigen Ehefrau scheiden, einige Gemälde gingen dabei an die Gattin. Beide betonten bei den jeweiligen Einvernahmen, die Nitsch-Bilder als Geschenk erhalten zu haben. Einen Teil der Werke dürfte die Frau wenig später an einen in Rumänien wohnenden Serben (60) verkauft haben. Dieser Beschuldigte ersuchte wiederum einen Bekannten – einen in Deutschland lebenden Rumänen (59) – um Hilfe beim Verkauf der Bilder. Ein in Wien ansässiges österreichisches Auktionshaus wurde daraufhin mit der Versteigerung von vier Nitsch-Gemälden beauftragt. Der 59-Jährige verschleierte die illegale Herkunft der Bilder und führte seine Mutter als rechtmäßige Besitzerin der Werke an.