Ziemlich gelassen referierte der ORF-Generaldirektor in der aktuellen Sendung “Report” über ein Thema, das aktuell hunderttausende Österreicher auf die Palme bringt: Über die geplante Reform der Zwangs-Finanzierung des ORF werde eine wesentlich höhere Zahl an Bürgern zusätzlich zur Kasse gebeten werden – nämlich 700.000 Menschen mehr.

Bisher würden nämlich schon 3,3 Millionen Österreicher mit ihrer GIS-Gebühr zusätzlich zu den Werbeeinnahmen die 3000 Mitarbeiter des Senders finanzieren. Kommt aber die neue ORF-Steuer, die Weißmann so wie die Mitglieder der Bundesregierung und auch gewisse Mainstream-Medien “Haushaltabgabe” nennt, dann wird auch bei 700.000 weiteren Landsleuten abkassiert, die bisher keinen Kontakt mit dem ORF hatten oder dessen Inhalten lediglich am Handy oder PC streamten.

Somit kann sich die ORF-Spitze auf insgesamt mehr als 4 Millionen zahlende Kunden freuen, die einfach gezwungen werden, ihre Beiträge einzuzahlen. Dass dafür ein Erlagschein ins Haus flattert, ist eine verfrühte Zeitungsente – dies könnte eine Möglichkeit sein, ein automatischer Abzug über das Gehalt oder die Pension werde aber auch von ORF-Managern bevorzugt. Zitat: “Erstens ist die Aufregung über einen monatlichen geringen Betrag, der abgezogen wird, eher gering. Und zweitens würde das Erlagschein-System wiederum hohe Verwaltungskosten verursachen.”

Muss den ORF jetzt durch schwierige Zeiten bringen: Sender-Boss Roland Weißmann

Für bestehende Kunden wird's günstiger, der ORF bekommt 140 Millionen mehr pro Jahr

Mit der Aufteilung der Kosten auf dann insgesamt vier Millionen Österreicher sollen die Ausgaben für den Empfang des Gebührensenders sinken, erklärte Roland Weißmann im “Report”: Der Preis würde sich monatlich von 18,59 Euro um 20 Prozent reduzieren – also auf etwa 14,87 Euro. Das heißt für die Jahresgebühr: 178,46 Euro statt 223,08 Euro – die Ersparnis für alle bisherigen ORF-Kunden liegt somit bei 44,62 Euro.

Mit den zusätzlichen 700.000 Zwangskunden hat aber der ORF gewaltige Mehreinnahmen: Der Gebührensender könnte somit an die 140 Millionen Euro mehr pro Jahr kassieren – in fünf Jahren wären das nicht weniger als 700 Millionen Euro (der eXXpress berichtete).

Bizarr: Während also der ORF bis 2028 noch zusätzliche 700 Millionen Euro von uns Österreichern abkassieren will, ätzen immer wieder bekanntere ORF-Moderatoren über die minimale staatliche Förderung für exxpressTV …

Macht's vielen nicht leicht, für den ORF als Zwangskunde zu zahlen: ZiB2-Mitarbeiter Armin Wolf, hier mit lustiger Perücke.

Wie soll der ORF künftig finanziert werden?