Weil der Russe Iwan Lossew auf Instagram von einem Traum über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj berichtet, wurde er nun zur Kasse gebeten. Der Mann aus dem sibirischen Tschita sei der “Diskreditierung” von Russlands Armee für schuldig befunden worden und müsse deshalb 30.000 Rubel (450 Euro) zahlen, heißt es vonseiten russischer Medien unter Berufung auf das zuständige Gericht.

Ermittelt worden war gegen Lossew wegen verschiedener Beiträge im sozialen Netzwerk Instagram – darunter einem, in dem er schildert, wie ihm im Schlaf Selenskyj erschienen sei.

"Ruhm den Helden"!

Lossew habe geträumt, im Zuge der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Mobilmachung für die Front in der Ukraine eingezogen und in ein Ausbildungs-Camp gebracht worden zu sein. Weiter schildert er den Inhalt seines Traumes so: “In diesem Moment kommt Selenskyj an mir vorbei und sagt: “Oh, ich habe deine Instagram-Storys gesehen. Ruhm der Ukraine!” Und ich antworte: “Ruhm den Helden!””

Dass er wegen dieser Zeilen verurteilt wurde, habe ihn selbst fassungslos gemacht, sagte Lossew dem Internetportal “Sibir.Realii” in einem Interview: “Ich kann mir das nicht vorstellen: Irgendein 40-jähriger Geheimdienstler hat da mit ernstem Gesicht gesessen und meine Story darüber abgeschrieben, wie mir im Traum Selenskyj erschienen ist?!” An der Gerichtsverhandlung gegen ihn konnte der Mann eigenen Angaben zufolge dann selbst gar nicht teilnehmen – weil er nicht rechtzeitig über den Prozessbeginn informiert worden sei.