Derzeit stellen die besten U20-Eishockey-Spieler der Welt bei der Weltmeisterschaft in Kanada ihr Talent unter Beweis. Es ist ein Eishockey-Feiertag für das Land. Kein Wunder, zumal Kanada als das Mutterland des Eishockey-Sports gilt. In diesem Jahr hätte die U20-WM allerdings in Russland stattfinden sollen. Doch aufgrund der Situation in der Ukraine wurde den Russen die Austragung der WM entzogen.

Damit kommen die russischen Medien wohl überhaupt nicht klar. Journalist Pavel Panischev, der für das Portal championat.com schreibt teilte gegen die diesjährige U20-WM aus: “Beim zweiten Turnier in Folge sinkt das Niveau rapide. Das sind keine subjektiven Meinungen, sondern Fakten, die jeder sieht. Statt die besten Teams spielen zu lassen, hat sich der internationale Eishockeyverband dazu entschieden, alle Prinzipien des sportlichen Wettbewerbs zu zerstören und einer der besten Teams der Welt (Russland, Anmerkung) nicht teilnehmen zu lassen.”

Eigentlich hätte Novosibirsk gemeinsam mit Omsk die diesjährige U20-WM austragen sollen. Allerdings fehlen in Novosibirsk, der drittgrößten Stadt Russlands eine funktionierende Halle, eine U-Bahn und eine geeignete Infrastruktur.

IIHF-Präsident Luc Tardiff: "WM ohne Russland ist nicht das gleiche"

Schon bei der nachgetragenen U20-Weltmeisterschaft im August, die ebenfalls in Kanada über die Bühne ging betonte IIHF-Präsident Luc Tardif: “Eine WM ohne Russland ist nicht das gleiche. Hoffentlich kommen sie bald wieder zurück.” Nun hat sich der Chef des internationalen Eishockeyverbandes im Gespräch mit “The Hockey News” erneut zum Ausschluss der russischen Mannschaft geäußert. “Es geht nicht um Politik, sondern um die Sicherheit,” betonte der Franzose. “Die Frage war ganz einfach: Ist es dort sicher? Nein! Was, wenn Fans aus anderen Ländern etwas über Putin gesagt hätten?”, gab Tardif zu bedenken.

Darüber hinaus hätten russische Spieler ohnehin kein Visum erhalten. “Es war eine klare Entscheidung, anders war es einfach nicht möglich,” stellte der IIHF-Präsident klar. Tardif sah sich in der Vergangenheit mit Kritik konfrontiert. Ihm wurde eine zu defensive Haltung gegenüber Russland und Weißrussland unterstellt. Die russische und weißrussische Eishockey-Nationalmannschaft zählt allerdings weiterhin zum A-Pool, sprich zu den Topnationen. Ein Abstieg der beiden Nationen sei noch kein Thema.