Der mitten in Bakhmut aufgestellte alte Kampfjet MiG-17 sollte an die Flugschule der Sowjet-Armee in den Jahren 1939 bis 1941 erinnern, im Vorjahr wurde dann das in den Himmel ragende Flugzeug zu einem Symbol für den anhaltenden Widerstand der ukrainischen Truppen gegen die russischen Angreifer. Seit wenigen Stunden liegen nur noch Einzelteile davon verstreut auf diesem strategisch wichtigen Platz in der Frontstadt, in der vor der Invasion 71.000 Menschen lebten.

Einheiten der russischen Armee und Kämpfern der Söldnergruppe Wagner dürften es gelungen sein, auch über diesen Platz weiter Richtung Westen vorzurücken und den Kessel mit den noch immer kämpfenden ukrainischen Soldaten weiter zu verkleinern. Video-Aufnahmen auf russischen Telegram-Kanälen zeigen jubelnde Soldaten vor dem Denkmal – und nach der Sprengung des Denkmals die Bilder von den Trümmerteilen.

Jubel kurz vor der Sprengung des MiG-17-Denkmals in Bakhmut.

Weitere Geländegewinne der russischen Truppen

Damit bestätigt sich, dass die ukrainische Armee nicht mehr in der Lage ist, die russischen Einheiten in der fast vollständig eingekesselten Stadt weiterhin zu stoppen: Die Söldner der Gruppe Wagner und auch reguläre Bataillone dürften weitere Geländegewinne erzielen, obwohl die Regierung in Kiew weitere Truppen (der eXXpress berichtete) in die Region westlich von Bakhmut befohlen hat, damit die Fluchtrouten aus Bakhmut weiterhin offen bleiben.

Zahlreiche Videos auf Telegram-Kanälen zeigen schlimme Bilder von den letzten verschlammten Feldwegen aus Bakhmut: Überall sind zerschossene Fahrzeuge der ukrainischen Armee zu sehen, in den tiefen Schlammmassen sind auch viele Geländefahrzeuge einfach steckengeblieben.

Über die Verlustzahlen der eigenen Armee schweigt die ukrainische Regierung weiter: Es werden nur Todeszahlen von den russischen Streitkräften veröffentlicht, Kiew weiß von angeblich mehr als 150.000 gefallenen russischen Soldaten. US-Militäranalysten behaupten allerdings, dass die ukrainischen Streitkräfte eine ebenso hohe Zahl an Toten hätten – was bei einer Armee mit einer Gesamtstärke von 250.000 Mann (zu Beginn der Invasion) dramatische Folgen haben könnte.

Die aktuelle militärische Lage im Osten der Ukraine.