Es gibt “ständige Angriffe”, sagte der Gouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, im ukrainischen Fernsehen zur russischen Offensive. “Sie bringen immer mehr Reserven in die Gegend von Bilohoriwka, um zu versuchen, das Dorf einzunehmen.” In der Stadt Bachmut und anderen Teilen der Region Donezk, die an Luhansk angrenzt, wurden bei den Angriffen neun Zivilisten getötet, sagte der Gouverneur der Region. Die ukrainischen Streitkräfte reagierten mit dem Beschuss von Raketenwerfern, wie Reuters-Augenzeugen berichteten.

Eine balllistische Rakete startet im MeerGetty

Intensive Luftoffensive sorgt erneut für Stromausfälle

In der Nähe der Stadt Lyssytschansk verlegte Russland mehr Truppen, um zu versuchen, das Dorf Bilohoriwka einzunehmen, berichtet der ukrainische Gouverneur der Region. Ein Kommandant in einer anderen schwer umkämpften Siedlung sprach von einer immer intensiveren russischen Luftoffensive. Die Angriffe sorgten erneut für Stromausfälle.

Entlang der gesamten sogenannten Demarkationslinie in Donezk waren Kämpfe im Gange. Dabei sei die Frontstadt Awdijiwka in der Früh von russischen Panzern beschossen worden, sagte eine Sprecherin der Regionalverwaltung von Donezk. Meldungen aus dem Kriegsgebiet lassen sich unabhängig oft nicht überprüfen.

Arbeiter reparieren Hochspannungsleitungen, die durch die jüngsten Raketeneinschläge in der Nähe von Odessa beschädigt wurden.APA/AFP/OLEKSANDR GIMANOV

"In allen Regionen fehlt Energie"

Schwerwiegende Folgen haben vor allem die jüngsten Attacken Russlands auf die Infrastruktur der Ukraine. Nach Angaben des Stromkonzerns DTEK kommt es in Kiew und Umgebung, in der Region Odessa im Süden des Landes sowie in Dnipro im Landesinneren zu Notabschaltungen. Das Wetter erschwert nach Angaben des Netzbetreibers Ukrenergo die Lage. So vereisten die Stromleitungen im Westen des Landes. “In allen Regionen fehlt Energie – bis zu einem Drittel dessen, was benötigt wird”, sagte der Gouverneur der Region Saporischschja, Olexander Staruch.

Putin: Setzen Angriffe auf Energie-Infrastruktur fort

Russlands Präsident Wladimir Putin kündigte unterdessen an, die Angriffe auf die Energieinfrastruktur fortzusetzen. “Ja, das machen wir. Aber wer hat angefangen?”, sagte Putin am Donnerstag bei einer Veranstaltung im Moskauer Kreml. Nach seinen Worten sind die Angriffe die Antwort Russlands auf eine Explosion an der Brücke zur annektierten Halbinsel Insel und andere Angriffe, für die Russland die Ukraine verantwortlich macht.