Die von der österreichischen Einlagensicherung (ESA) gedeckten Einlagen bei der Sberbank Europe AG mit Sitz in Wien betragen per 26. Februar 2022 rund 1,1 Milliarden Euro. Die Einlagensicherung wies darauf hin, “dass bisher kein Einlagensicherungsfall” vorliege.

Nach derzeitigem Stand haben laut ESA rund 35.000 deutsche Kunden bei der Sberbank Europe AG gedeckte Einlagen, der Anteil der österreichischen Einleger ist “hingegen unbedeutend”. Die Finanzierung der Entschädigung der Kunden sei “gesichert, alle österreichischen Banken tragen dazu anteilig bei”, hieß es von der Einlagensicherung. Mitgliedsinstitute der ESA sind neben der Sberbank Europe unter anderem die BAWAG, Oberbank, UniCredit Bank Austria sowie Institute aus dem Hypo- und Volksbanken-Sektor.

Vor dem Hintergrund der massiven Finanzsanktionen gegen Russland hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) in der Nacht auf Montag ein umfassendes Moratorium für die Europatochter der staatlichen russischen Sberbank verhängt. Wie die FMA mitteilte, darf die in Wien ansässige Bank “keinerlei Auszahlungen, Überweisungen oder andere Transaktionen durchführen”.

Plötzlicher Abfluss hätte schlimme Folgen

Das umfassende Moratorium spüren auch ihre Kunden in Slowenien und Kroatien. Die Filialen der slowenischen Sberbank-Tochter bleiben vom Montag bis Mittwoch geschlossen, in beiden Ländern können die Kunden nur begrenzt ihr Geld abheben.

In Slowenien ist der Betrieb der russischen Bank vorübergehend auf Kartentransaktionen beschränkt. Die Kunden können pro Tag über maximal 400 Euro verfügen, berichteten die Medien mit Bezug auf die Mitteilung der Bank. In Kroatien sind unterdessen die täglichen Transaktionen auf 7.280 Kuna (963,98 Euro) begrenzt.

Aus der Sberbank in Slowenien hieß es, dass man mit dieser Maßnahme einen übermäßigen Abfluss von Einlagen aus der Bank begrenzen möchte. “Ein plötzlicher hoher Abfluss von Einlagen würde sich noch negativer auf die laufenden Geschäfte der Bank auswirken”, hieß es weiter. Wie die Bank bekannt gab, sei “angesichts der jüngsten geopolitischen Ereignisse” in kürzester Zeit ein erheblicher Abfluss von Kundengeldern verzeichnet worden. Eine ähnliche Stellungnahme gab es auch von der kroatischen Niederlassung.

Die slowenische Notenbank teilte unterdessen mit, dass während des Moratoriums eine “schnelle und konstruktive Lösung für die slowenische Tochtergesellschaft” gefunden werden soll, um einen ununterbrochenen Betrieb für alle Kunden zu gewährleisten. Die Zentralbanken beider Länder betonten zugleich, dass Einlagen bis 100.000 Euro weiterhin durch das staatliche Einlagensicherungssystem besichert seien.