Die Situation ist äußerst heikel: Schon einmal hatte eine Ausweisung russischer Diplomaten aus Österreich sofortige Folgen – und jetzt, in der Gas-Krise, ist eine Verärgerung Moskaus noch gefährlicher. Obwohl eine Reaktion des österreichischen Außenministeriums auf das Posting des Botschafters der Russischen Föderation bei den Internationalen Organisationen in Wien durchaus als nötig gesehen werden kann: Mikhail Ulyanov (63) schrieb auf dem Social-media-Account nämlich, dass es gegenüber der gesamten ukrainischen Bevölkerung “keine Gnade” geben werde.

Sollte nun handeln: Außenminister Alexander Schallenberg, hier bei seinem Besuch in Kiew.

Botschafter verteidigt sich: "Hinterhältige Interpretation"

Dieses Statement des russischen Diplomaten wird aktuell von vielen Twitter-Usern als Aufruf zum Genozid, zum Völkermord, interpretiert. Er selbst erklärt das nun anders: Er hätte sich über die aktuellen Nachrichten von der Lieferung eines weiteren Waffenpakets der USA an Kiew geärgert – und hätte “natürlich nicht” zum Völkermord aufgerufen.

Mikhail Ulyanov schrieb dazu noch auf Twitter: “Meine kritische Beobachtung der Politik, die Ukraine mit Waffen voll zu pumpen, wird als Aufruf zum Völkermord interpretiert. Die Gegner freuen sich über die hinterhältige Interpretation meiner Worte. Ein großer Fehler von mir. Ich habe vergessen, mit wem ich es zu tun habe. Sie sind, wer sie sind.”

Spätestens am Montag müsste auch Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg zu diesem Eklat einen Kommentar abgeben, sonst rückt die Bundesregierung in Wien selbst in das Zentrum der Kritik.