Die Eishockey-Weltmeisterschaft 2024 wird ohne Russland und Weißrussland über die Bühne gehen. Das teilte der Weltverband IIHF (International Ice Hockey Federation) bereits am Mittwoch mit. Doch der Ausschluss betrifft nicht bloß die WM in der Tschechischen Republik, wo Prag und Ostrau die Austragungsorte sein werden. Generell dürfen die Eishockey-Nationalteams aus Russland und Weißrussland auch in der kommenden Saison noch nicht wieder an offiziellen Turnieren des Weltverbandes IIHF teilnehmen.

Die IIHF begründete diese Entscheidung nach einer regulären Council Sitzung  offiziell mit Sicherheitsbedenken. Der Bezug zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wurde in dem Zusammenhang nicht genannt. Allerdings wurden beide Nationen aus diesem Grund im vergangenen Jahr vorerst ausgeschlossen.

“Das Risiko für alle Beteiligten wäre einfach zu groß”, sagte IIHF-Präsident Luc Tardif im Anschluss. “Wir werden die Situation im März 2024 wieder neu bewerten.” Dann geht es auch um die Frage der Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand.

IIHF-Präsident Tardif gilt bekanntlich als Gegner der schnellen Eingliederung Russlands und seines Verbündeten Weißrussland. Nun hat sich auch der russische Eishockeyverband in einem offiziellen Statement zu Wort gemeldet. “Das Format solcher Turniere wie der Weltmeisterschaft ermöglicht es den stärksten Athleten, ohne Diskriminierung aufgrund von Nationalität oder ethnischer Zugehörigkeit gegeneinander anzutreten. Russland ist eines der führenden Länder im Eishockey und hat bei den prestigeträchtigsten internationalen Wettbewerben eine große Anzahl von Medaillen gewonnen,” betonte der russische Verband.

Dabei übte man auch Kritik an der Entscheidung des Weltverbandes: “Das Verbot der Teilnahme Russlands an der Weltmeisterschaft und anderen Turnieren mit der weit hergeholten Begründung der „Sicherheit der Teilnehmer“ ist eine Entscheidung, die weder konstruktiv noch förderlich für den Eishockey-Sport ist. Der Russische Eishockeyverband wird weiterhin alle erdenklichen Anstrengungen unternehmen, um sicherzustellen, dass unsere Nationalmannschaften wieder an internationalen Wettbewerben teilnehmen können.

Boykott-Drohung der skandinavischen Länder

Zuletzt übten auch die skandinavischen Länder zunehmend Druck aus. Zuletzt war zu hören, dass die skandinavischen Verbände bei einer Wiedereingliederung Russlands und Weißrussslands die kommenden WM-Turniere boykottiert hätten. 2024 hätte die Weltmeisterschaft eigentlich in St. Petersburg stattfinden sollen. Doch der Internationale Eishockeyverband entzog Russland das Turnier nach dem Angriff auf die Ukraine vor etwas mehr als einem Jahr jedoch wieder. So findet die diesjährige Eishockey-WM wie schon im Vorjahr in Finnland und Lettland statt.