Karikaturen des Propheten Mohammed werden von seinen „Gläubigen“ mit dem Tod geahndet. Ein französischer Lehrer wurde sogar nur deshalb auf offener Straße geköpft, weil er solche Karikaturen gezeigt hat. Im Internet darf jeder Poster folgenlos über Jesus Christus oder den Papst lästern, tut er das über den islamischen Propheten, dann bekommt er es als „Hassposter“ mit der Justiz zu tun.

Die Regierung dürfte jederzeit eine Landkarte der katholischen Kirchen, Vereine (inkl. Opus Dei) und karitativen Einrichtungen veröffentlichen, und niemand wird „Datenschutz!“, „Spaltung der Gesellschaft!“ oder „Katholikophobie“ schreien.

Wer es gewagt hat, einmal zu kritisieren, dass ein islamischer Vater der Volksschullehrerin seines Sohnes die Hand verweigerte, und der dabei von einem gut vernetzten Muslim gehört wurde, der riskiert im „Antirassismus-Report“ wegen „Islamophobie“ vorzukommen. (Was da als „Rasse“ geschützt werden soll, ist unklar. Auch Protestanten werden in keinem „Antirassismus-Report“ pauschal unter Artenschutz gestellt.)

Genügt das, um zu belegen, dass all jene, die sich über die „Islam-Landkarte“ und auch über die „Dokumentationsstelle für den politischen Islam“ aufregen, ebenso wie alle, die ihr großes Herz zeigen, das eben links schlägt, wie es sich so gehört, auf einem Auge blind sind und vor lauter Herz den kühlen Verstand ausgeschaltet haben?

Schändliche Morddrohungen mitten in Europa

Wenn nicht, dann sei noch hinzugefügt, dass die beiden liberalen Islamwissenschafter Aslan und Khorchide nicht nur, aber auch wegen der inkriminierten Karte massiven Morddrohungen von „Soldaten Allahs“ ausgesetzt sind. Mitten in Österreich. Mitten in Europa. Und das im 21. Jahrhundert.

Hätten sie schweigen sollen? Worüber? Dass ein Teil der Moscheen und Vereine nur dazu da ist, Neo-Österreicher und noch-nicht-Österreicher islamischen Glaubens davon abzuhalten, jemals den Weg nach Österreich, nach Europa und ins 21. Jahrhundert zu finden?

Da gibt es die ATIB-Moscheen, über die „Sultan Erdogan“ eine türkische Dependance errichten will und wo Kinder schon für den Märtyrertod üben dürfen; da gibt es Milli Görüs, wo mit antiwestlicher Ideologie jedes Ankommen in Europa, in unserem Land unmöglich gemacht wird, und wo der Antisemitismus blüht. Und schließlich gibt es die nationalistischen „Grauen Wölfe“, wo ein Gewaltpotential kultiviert wird.

Viele Migranten, die sich nicht auskennen, schicken vielleicht gutgläubig ihre Kinder in die Obhut dieser problematischen Moscheen- und Vereins-Betreiber. Ihnen könnte die Landkarte helfen – wenn sie sie denn je bekämen. Und falls sie sie verstehen – denn auch die SPÖ inseriert gerne auf Web-Seiten von muslimischen Vereinen, die antisemitische Parolen skandieren. Auch die Grünen fragen nicht nach, was in manchen dieser angeblichen „Gottes-Häuser“ gepredigt wird. Man ist tolerant. Aber bitte: wem gegenüber? Die Frage stellt man sich erst gar nicht – Hauptsache, man findet neue Wähler.

Gerade im Umgang mit dem Islam wäre mehr Wissen, mehr Hirn und mehr verantwortungsvolles Denken wichtig. Die Kirchen in ihrer blauäugigen Gutherzigkeit glauben, auf einer Ebene zu agieren – mit gar nicht „normal-religiösen“ Strömungen im Islam, für die alle Nicht-Moslems immer noch Ungläubige (und damit Freiwild) sind – siehe die Priestermorde in Frankreich.

Linke machen sich zum Werkzeug von Extremisten

Auch die Linken mit ihren offenen Armen für alles Islamische müssten wissen, dass sie sich zum hilfreichen Werkzeug extremer Gruppen machen, deren weltliches Feindbild gerade die Linke ist. Man kann als saturierte europäische Linkspartei sein Herz den benachteiligten Migranten schenken wollen – im Austausch für das richtige Kreuzerl bei der Wahl -, aber man sollte nicht übersehen, was man dadurch alles mit ins Herz schließt: Demokratiefeindlichkeit, Frauenfeindlichkeit, Schwulenfeindlichkeit (von Lesben und Transgender gar nicht zu reden), Judenfeindlichkeit, Wissenschaftsfeindlichkeit. Alles, was Linken und Liberalen heilig ist, verachtet der politische Islam.

Es ist Zeit, dass alle in Österreich die Fakten zur Kenntnis nehmen. Dass wir uns mit jenen solidarisieren, die unter Lebensgefahr für einen europäischen Islam kämpfen – also mit den Professoren Aslan und Khorchide, mit den mutigen Frauen wie Necla Kelek und Seiran Ates. Und dass wir nicht aus falscher Toleranz jene favorisieren, die unsere Kultur, unser Weltbild, unsere Lebensart, einfach alles Europäische verachten und oft auch bekämpfen.

Für diese notwendige Unterscheidung hilft nur Wissen, klarer Blick und das, was angeblich alle hierzulande so hochhalten: Aufklärung und Transparenz.

Unbeeindruckt von dystopischen Meinungstrends und spitzzüngig gegen Nonsense-Gerede artikuliert sich auch Ruth Pauli (70). „Erst denken, dann twittern“, warnte die Autorin und langjährige ehemalige Innenpolitik-Redakteurin einmal. Schon früh blickte die gebürtige Wienerin über den österreichischen Tellerrand, ihre Studien- und Forschungsjahre führten sie in die USA, die Sowjetunion und nach Frankreich. Nach der Promotion über russische Literatur arbeitete sie unter anderem bei der „Wochenpresse“, der „Presse“ und dem „Kurier“. Sie brachte mehrere Bücher heraus, ob als Übersetzerin, Autorin oder als Herausgeberin.