Langfristig lässt sich mit der Lufthansa-Aktie kein Geld verdienen. Für kurze Zeit kann eine Aktie der Fluglinie allerdings sehr lukrativ sein. Immer wenn die Aktie deutlich nach oben geht, stürzt sie danach regelmäßig wieder ab ehe sie dann wieder steigt. Auf diese Taktik hat die deutsche Bundesregierung gesetzt. Ein Teil der Lufthansa-Aktien soll abgestoßen werden. Dieses Paket wurde im Zuge der Corona-Krise übernommen.

Der deutsche Steuerzahler freut sich, denn der Verkauf der Aktien dürfte einen hohen dreistelligen Millionengewinn erwirtschaften. Vor einem Jahr schlug Berlin bei der Lufthansa zum Nennwert von 2,56 Euro je Aktie zu.  Zum damaligen Zeitpunkt stand die Aktie bei rund neun Euro. Das Papier fiel zu Wochenbeginn nach Bekanntgabe des Verkaufs unter neun Euro. Doch die Aktien sind gemessen am Einstiegspreis des Bundes trotzdem noch mehr als das Dreifache wert.

Airline will unabhängig vom Steuerzahler werden

Der Staat könnte allein mit dem Teilverkauf einen Gewinn von 190 Mio. Euro machen. Sofern die restliche Beteiligung zum gleichen Preis über die Börse verkauft wird, kommt noch einmal ein Gewinn von 571 Millionen Euro hinzu. Damit hätte Berlin dann insgesamt mehr als eine Milliarde Euro gemacht. Außerdem gewährte der Bund der Lufthansa stille Einlagen von 5,7 Milliarden Euro, die für den Steuerzahler ebenfalls sehr interessant sind.

Aber warum werden die Aktien erst jetzt verkauft? Das hat zweierlei Gründe: Zum einen sind am 26. September Bundestagswahlen. Mit dem Verkauf und dem damit verbundenen Aktiengewinn könnte man beim Wähler punkten. Außerdem möchte die Kranich-Airline eine milliardenschwere Kapitalerhöhung durchziehen, damit die Airline unabhängig vom Steuerzahler wird.