Mit ihrer Kritik habe Wagenknecht der Partei “schweren Schaden” zugefügt, heißt es in dem von einzelnen Mitgliedern angestrebten Ausschlussverfahren. Ob sie mit ihrem Vorhaben auch Erfolg haben werden, darf bezweifelt werden – die Betroffene selbst sieht sich jedenfalls durch den Affentanz der jetzt um ihre Person veranstaltet wird, vollauf ihn ihren Thesen bestätigt: “In meinem Buch kritisiere ich die Cancel Culture und die Selbstgerechtigkeit und Intoleranz, die einen Teil des linken Spektrums heute leider kennzeichnen”, erklärte Wagenknecht der Tageszeitung “Die Welt”.

“Einige scheinen großen Wert darauf zu legen, meine Thesen durch ihr Vorgehen zu bestätigen. Allerdings sind das Einzelne, von weit mehr Linke-Mitgliedern und -Wählern bekomme ich gerade Unterstützung und Solidarität. Insofern sehe ich dem Ausgang des Verfahrens gelassen entgegen.”

In Kürze wird über den Antrag entschieden werden

Sahra Wagenknecht vertritt, wie hier nachweislich gemacht, ein eigenes, dem Programm der Linken in vielen Punkten widersprechendes Programm”, halten die Initiatoren des Ausschluss-Antrags dagegen.

Die Landesschiedskommission will in Kürze über den Antrag entscheiden. In den vergangenen Wochen hatte auch ein Streit zwischen Wagenknechts Lebensgefährten, dem früheren Linken-Bundesvorsitzenden Oskar Lafontaine, und seinem saarländischen Landesverband für Wirbel gesorgt.

Lafontaine hatte unter anderem dazu geraten, die Linke bei der Bundestagswahl nicht mit der entscheidenden Zweitstimme zu unterstützen, weil dies seinem innerparteilichen Gegner, Saar-Spitzenkandidat Thomas Lutze nützen würde. Der Landesvorstand forderte Lafontaine darauhin auf, die Partei von sich aus zu verlassen.

Ist Sahra Wagenknecht in ihren Aussagen zu weit gegangen?