Salcher fuhr damit wie schon bei Doppel-Gold in Sotschi und Doppel-Bronze in Pyeongchang abermals zum Speed-Doppelpack, diesmal eben in Silber. Nach Platz zwei in der Abfahrt war auch im Super-G nur ein Konkurrent schneller als der 30-jährige Kärntner, der seit seiner Geburt halbseitig gelähmt ist. Diesmal war es aber nicht der französische Topfavorit Arthur Bauchet, sondern überraschend der Chinese Jingyi Liang, der mit Startnummer eins auf dem von seinem Trainer gesetzten Kurs zu Gold fuhr.

“Ich war vor dem Rennen etwas angespannt … Alles in allem war der Super-G aber fast besser als die Abfahrt”, sagte Salcher. Mit zwei Mal Silber müsse man der Realität ins Auge schauen, so der Doppel-Weltmeister. “Wir haben eine sehr starke Gruppe, da kann einiges passieren. Deswegen habe ich vor den Spielen eine Medaille als Ziel ausgegeben, jetzt sind es zwei geworden. Ich bin mit meiner Ausbeute überglücklich.”

Diskussionen um den nunmehrigen Klassen-Sieger hatte es schon im Vorfeld gegeben. Einerseits deshalb, weil der Chinese seine Quali-Punkte vorwiegend bei Rennen im asiatischen Raum geholt hatte. Vor allem aber wegen dessen Klassifizierung. “Auf dem Papier haben wir die gleiche Behinderung. Aber er wurde innerhalb kürzester Zeit vier Mal neu eingestuft. Wir haben dagegen vor der Saison auch Protest eingelegt, weil das dürfte es eigentlich nicht geben”, sagte Salcher. “Klar ist es für mich ärgerlich. Aber er ist am Start und ein verdienter Sieger.”

Nächste Medaillen-Chance für Technik-Spezialisten am Montag

Ob der Super-G das letzte Rennen in Peking für Österreichs Paraski-Aushängeschild war, stand zunächst nicht fest. Der nun siebenfache Paralympics-Medaillengewinner Salcher möchte auch gerne im Riesentorlauf starten.

Für Aigner und Fleischmann gab es im zweiten Paralympics-Rennen ihrer Karriere die zweite Medaille. Nach Abfahrts-Gold holte das Duo aus Niederösterreich im Super-G Bronze. “Wir haben wieder versucht, die riskantere Linie möglichst knapp beim Netz zu nehmen. Leider hat es da und dort ein bisschen gehakt”, hatte der erst 16-jährige Aigner rasch den Grund für den Rückstand gefunden.

Dazu kam auch etwas Glück. Ein französisches Duo blieb nur 4 Hundertstel hinter den Österreichern, ein klar Schnelleres wurde nach Torfehler disqualifiziert. “Ein großes Dankeschön an unsere Serviceleute. Sie haben uns heute die vier Hundertstelsekunden gerettet”, sagte Fleischmann.

Die nächste Medaillen-Chance für die beiden Technik-Spezialisten gibt es bereits am Montag, da die Super-Kombi aufgrund des prognostizierten Temperaturanstiegs um einen Tag nach vorne verlegt wurde.

Bei der Qualifikation für den Snowboardcross-Bewerb im Genting Snow Park von Zhangjiakou schaffte es Rene Eckhart als Zwölfter ins Finale der besten 16. Bernhard Hammerl verpasste dieses als 21. hingegen.