Mehr als verdient hat sich Red Bull Salzburg am Montag zum Meister in der ICE Hockey League gekrönt. Nach dem 3:1 Sieg bei Fehervar stehen die Bullen zum siebenten Mal in der Vereinsgeschichte als Champion fest. Kapitän Thomas Raffl durfte unter dem Jubel seiner Kollegen und der mitgereisten Fans die schwere “Karl Nedwed Trophy” in die Höhe stemmen. Vor Saisonbeginn hat sich der finanstarke Club aus der Mozartstadt noch einmal verstärkt. Schon im Grunddurchgang war man die Nummer eins. Vor dem Play-off holten die “Bullen” dann auch noch ÖEHV-Teamstürmer Brian Lebler und zogen gegen Znojmo und die Vienna Capitals mit jeweils 4:0 Siegen in die Endspielserie ein.

Die Ungarn aus Fehervar erwiesen sich im Finale als harter Gegner. Doch am Ende jubelten die Salzburger. “Es war kein 4:0, die Spiele waren alle so unglaublich eng am Ende. Aber es hat einfach alles zusammengepasst. Da gehört auch Glück dazu”, fasste Dominique Heinrich auf Puls24 die Finalserie zusammen.

Auch Kapitän Raffl war überglücklich und stolz auf das gesamte Team: “Unglaublich, das war eine ganz spezielle Truppe heuer. Die ganze Saison hat jeder hart an sich gearbeitet. Wir haben einfach nie aufgegeben”, erklärte der Nationalspieler aus Kärnten. Seit 2010 spielt Raffl (35) mit einjähriger Unterbrechung für Salzburg. Zum dritten Mal holte er den Titel in der internationalen Liga. Am Montag erzielte er mit einem Zaubertor das wichtige 2:1, nachdem er den Treffer zum 1:1 vorbereitet hatte.

Natürlich kam die Party nach dem Gewinn der Meistertitel trotz siebenstündiger Heimfahrt nicht zu kurz. Am Donnerstag steigt die Meisterfeier in Salzburg. Anschließend geht es für die österreichischen Nationalspieler zu den Vorbereitungs-Caps für die Eishockey-Weltmeisterschaft. Österreich ist nach dem Ausschluss von Russland und Weißrussland in die A-WM und damit unter die besten 16 Nationen der Welt aufgerückt.

Trainer Matt McIlvane kämpfte nach dem Sieg gegen Fehervar sichtlich mit den Emotionen: “”Wir haben ein paar Jungs mit Charakter und Führungsstärke geholt, sie haben eine echte Bruderschaft entwickelt. Wir haben gelernt, hart und intelligent und am Ende als Team zu spielen. Sie haben es sich verdient.” Der Salzburg-Trainer dankte vor allem Sponsor Dietrich Mateschitz.

Darüber hinaus wurde Torhüter Atte Tolvanen zum wertvollsten Spieler im Play-off (MVP) gekürt. Der Finne spielte eine bärenstarke Saison und wies eine Fangquote von 95,2 Prozent auf. Gleich in seiner ersten Saison holte er sich in Österreich den Titel. “Das ist riesig. Es ist unglaublich, mit diesen Jungs zu gewinnen. Ich wusste, dass das eine ganz spezielle Gruppe ist und wir große Sachen miteinander erreichen werden”, erklärte Tolvanen. “Beim letzten Meistertitel hatten die Salzburger einen finnischen Goalie, das habe ich den Coaches bei meiner Verpflichtung gesagt: ‘Wenn ihr gewinnen wollt, müsst ihr mich verpflichten.'”

In der Punkteliste der gesamten Saison war John Hughes (VSV) mit 66 (20 Tore, 46 Assists) die Nummer 1, im Play-off führte Hari Janos (Fehervar) mit 20 (8/12) diese Wertung an. Der VSV stellte mit Scott Kosmachuk auch den besten Torschützen (33 Treffer), im Play-off war das Janos (8). Salzburg lag in der Fair-Play-Wertung voran.