Nach dem 1:1 im Hinspiel ist für Salzburg gegen die Bayern noch alles möglich. Dennoch ist die Favoritenrolle klar. Die Münchner gehen nicht nur wegen des Heimvorteils als Favorit in dieses Spiel. Auch Manuel Neuer hat sich wieder fit gemeldet. Aktuell erlebt der sechsfache Champions League-Sieger eine Art Deja-vu. Vor dem Hinspiel musste man sich angesichts der 2:4-Niederlage gegen Bochum Fragen gefallen lassen, diesmal sind es Zweifel angesichts eines 1:1 gegen Bayer Leverkusen, die aufgekommen sind. Müller ortete “unerzwungene Fehler” und forderte ein kleines Umdenken. “Wir müssen das Risikomanagement in den nächsten Wochen anders angehen. Wir wollen eine spielerische Mannschaft sein, das heißt aber nicht, dass wir uns aus dem eigenen Strafraum rausdribbeln müssen. Ein Ball auf die Tribüne zur richtigen Zeit ist nichts Verkehrtes”, sagte der Bayern-Star (32).

Ähnlich sieht es der Trainer der Bayern, Julian Nagelsmann. Zuletzt ist die Balance zwischen Risiko und Spiel nicht immer ideal ausgefallen. “Natürlich ist der Anspruch, das meiste spielerisch zu lösen. Am Ende geht es um Situationen, gerade bei unserer Abwehr, wo wir aktuell nicht richtig entscheiden. Da nehmen wir oft lieber die spielerische Lösung, obwohl die nicht zu hundert Prozent möglich ist”, meinte Nagelsmann (34).

In puncto Kommunikation hat er dabei ÖFB-Teamspieler David Alaba hervorgehoben, der inzwischen zu Real Madrid gewechselt ist.  “Er hat am Platz und in der Kabine extrem viel gesprochen”, erklärte Nagelsmann. Andere müssten da “erst reinwachsen.”

Nagelsmann kann wieder auf Manuel Neuer setzen

Für Dienstag erwartete er “viele Parallelen zum Hinspiel, bei dem Salzburg in der ersten Hälfte doch deutlich mutiger war, aber nicht blindlings draufgerannt ist”. Salzburg müsse jedenfalls auch körperlich in den Abnützungskampf gezwungen werden. “Im Hinspiel wurden sie ab der 60. Minute doch deutlicher müder. Sie hatten auch viele Corona-Infektionen. Daher wird es unsere Aufgabe sein, das Tempo hochzuhalten”, stellte er klar. “Es wird schon so sein, dass in der Anfangsphase berechtigte Euphorie da ist, sie werden uns unter Druck setzen und versuchen, Hektik zu erzeugen.”

Müller rekapitulierte das Hinspiel, in dem Salzburg durch Junior Adamu früh (21.) in Führung ging und Kingsley Coman erst im Finish (90.) ausglich, mit Respekt. “Im Hinspiel hat man gesehen, was Salzburg in Kombination mit dem Publikum kann. Sie können jeder Mannschaft wehtun. Wir waren verwundbar an diesem Abend”, stellte der Stürmer klar, strich aber nicht zuletzt die eigene Leistung gerade nach Seitenwechsel hervor. “Der Spielverlauf ist nicht besonders glücklich gewesen. In der zweiten Hälfte waren wir enorm am Drücker. Ich nehme eher diese Dominanz, das Bespielen der Salzburger in den letzten 40, 50 Minuten mit.”

Nagelsmann kann im Tor wieder auf Manuel Neuer setzen, das bestätigte er am Montag. “Wenn ein Manuel Neuer im Tor steht, haben die Gegner vielleicht ein anderes Mindset”, erklärte Müller im Hinblick auf die Rückkehr des Kapitäns nach dessen Innenmeniskus-Operation am 6. Februar. In der Abwehr ist der gegen Leverkusen gelbgesperrte Lucas Hernandez zurück. Weiter fehlen werden die Leistungsträger Leon Goretzka und Alphonso Davies sowie Corentin Tolisso.