Der russische Diamantenhandel hat laut Schätzungen einen Wert von vier bis fünf Milliarden Dollar pro Jahr. Er bringt dem Kreml wichtige Steuereinnahmen ein. Die G7-Länder wollen den Handel mit Russland jetzt drastisch einschränken – ebenso die EU. Das könnte für Russland gewichtige Konsequenzen haben. Denn einer der größten Abnehmer russischer Diamanten befindet sich mit Belgien in der EU.

Neben Belgien gehören Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate zu den wichtigsten Käufern russischer Diamanten. Die USA wiederum gehören zu den größten Abnehmern der Endprodukte.

Zuerst hatte London angekündigt, ein “Verbot für russische Diamanten” zu verhängen. Darüber hinaus will die britische Regierung Unternehmen ins Visier nehmen, die am “militärisch-industriellen Komplex” von Kreml-Chef Wladimir Putin beteiligt sind. Londons neue Sanktionen zielen aber auch auf Russlands Handel mit Aluminium, Kupfer und Nickel ab.

Wolodymyr Selenskyj wird am G7-Gipfel in Hiroshima teilnehmen

Neue Sanktionen und Exportkontrollen

Auch die USA planen weitere umfassende Sanktionen gegen Russland. Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter sagte im Vorfeld des G7-Gipfels in Hiroshima, dass rund 70 Unternehmen in Russland und anderen Ländern keine US-Exporte mehr erhalten würden. Darüber hinaus seien rund 300 “Einzelpersonen, Einrichtungen, Schiffe und Flugzeuge” von weiteren Sanktionen betroffen.

Wie der US-Regierungsvertreter betonte, arbeiten alle G7-Staaten an “neuen Sanktionen und Exportkontrollen”. Gemeinsam mit dem “substanziellen” US-Paket würden diese die russische “Kriegsmaschinerie” enorm belasten. Der britische Premier Rishi Sunak sagte, die neu verkündeten Sanktionen zeigten, dass die G7 “geeint” seien angesichts der Bedrohung durch Russland und “standhaft in unserer Unterstützung für die Ukraine”. Um das zu untermauern, wurde auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zum G7-Gipfel nach Hiroshima eingeladen.

Zur G7-Gruppe führender Wirtschaftsnationen der Welt gehören neben Deutschland und Japan auch die USA, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada.

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