Der Grund für diese Entwicklung: Für die Russen ist die Türkei wegen der schwachen Lira ein interessanter Markt den Sanktionen zu entkommen. Das Land am Bosporus beteiligt sich nicht an den Sanktionen gegenüber Russland. Und die Russen sind die größte Touristengruppe in der Türkei – und geht es nach dem türkischen Präsidenten Erdogan soll das auch so bleiben.

Russen größte Touristen-Gruppe in Türkei

Vor Corona kamen 4,7 Millionen russische Touristen in die Türkei, was einem Anteil von 19 Prozent der ausländischen Besucher entspricht. Aus der Ukraine kamen weitere zwei Millionen Gäste. In den ersten Wochen nach Kriegsbeginn ist die Zahl der Buchungen aus diesen beiden Ländern eingebrochen.

Erdogan (l.) hat den russischen Angriffskrieg zwar verurteilt, freut sich aber über Rubel

Reiche Russen haben die Türkei nach dem Einfall von Putins Truppen in der Ukraine am 24. Februar als sicheren Hafen für ihr Geld entdeckt, während westliche Staaten mit Sanktionen auf den Krieg reagierten und dabei auch Einzelpersonen belegten.

Schaden die EU-Sanktionen am Ende uns selbst?

“Das sind reiche Russen, aber keine Oligarchen”, sagte der Mitgründer der Immobilienfirma Golden Sign in Istanbul, Gul Gul, der Nachrichtenagentur Reuters über seine russische Kundschaft. “Es gibt Kunden, die drei bis fünf Wohnungen kaufen.”

Türkei profitiert von Sanktionen

So oder so: Die Türken profitieren von den westlichen Sanktionen gegenüber Russland, an denen sich das Land nicht beteiligt. Lediglich der Finanzverkehr wurde etwas erschwert, was von Beobachtern als Proforma-Anteilnahme gegenüber der Ukraine gewertet wurde.