Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) ist am Donnerstag am Rande des Prespa-Forums für Dialog in Ohrid in Nordmazedonien mit Gabriel Escobar, dem US-Sondergesandten für den Westbalkan, zusammengetroffen. Dabei seien die Gefahren, die vom russischen Angriffskrieg für den Westbalkan ausgehen, erörtert worden, hieß es aus dem Außenministerium gegenüber der APA.

Schallenberg und Escobart betonten zudem die Notwendigkeit der transatlantischen Zusammenarbeit, um Destabilisierungsversuchen entgegenzuwirken und die Stabilität in Südosteuropa zu erhalten. “Der direkte Austausch mit unseren transatlantischen Partnern ist wichtiger als je zuvor. Europäische und amerikanische Bemühungen gehen am Westbalkan Hand in Hand”, betonte Schallenberg.

"EU darf nicht in Tunnelblick verfallen"

Angesichts der Aussagen des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz, des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, des italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi und des rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis, die sich am Donnerstag in Kiew für einen EU-Beitrittsstatus der Ukraine aussprachen, meinte der Außenminister: “Die EU darf nicht in einen geostrategischen Tunnelblick verfallen. Wir haben eine Verantwortung nicht nur gegenüber der Ukraine, sondern genauso gegenüber den Staaten des Westbalkan, die teils seit Jahren Beitrittskandidaten sind.”

“Wann, wenn nicht jetzt, muss uns klarwerden, dass dem Erweiterungsprozess eine ganz besondere Bedeutung zukommt. Der russische Angriffskrieg muss hier ein Weckruf für die EU sein”, so Schallenberg weiter. Der Außenminister trifft am Donnerstag auch noch den türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu zu einem bilateralen Gespräch. Außerdem wird er mit Cavusoglu und seinen Amtskollegen aus Polen und der Slowakei an einer Diskussionsrunde des Prespa-Forums teilnehmen.