Es sind besonnene Worte, die Außenminister Schallenberg in einem Interview wählt. Statt weiter enorme Waffenlieferungen an die Ukraine zu fordern, um ein Kriegsende militärisch zu erreichen, stellt er fest: “Dauerhafter Frieden wird nur am Verhandlungstisch geschaffen und nicht am Schlachtfeld”. Das habe auch die Geschichte immer wieder gezeigt.

"Nicht über die Ukraine, ohne die Ukraine sprechen"

Im Gespräch mit der APA lässt er die Frage, ob eine Lösung eventuell leichter zu erreichen sei, wenn Präsident Wladimir Putin in Russland nicht mehr an der Macht wäre, offen: “Es liegt nicht an uns auszuwählen, wer verhandelt.” Ein Punkt sei aber wesentlich, betonte der ÖVP-Minister: “Es darf nicht über die Ukraine ohne die Ukraine gesprochen werden. Letzten Endes liegt es an Russland und der Ukraine, den Weg zum Verhandlungstisch zurückzufinden.”

Augenmaß dürfe nicht verlogen gehen.

Allerdings sei auch klar, dass die “Schnittmenge an Gemeinsamkeiten mit Russland” aktuell “unter Null” liegen würden, meinte der Außenminister. “Das ist ein Staat, der einen brutalen Akt gesetzt hat, der alle Prämissen, alle Prinzipien, die wir nach dem Zweiten Weltkrieg in der UNO-Charta und innerhalb der OSZE aufgebaut haben, mit Füßen tritt und über Bord wirft.” Bei aller Emotionalität dürfe aber nicht “das Augenmaß verloren” werden, forderte Schallenberg dennoch weiter Dialogbereitschaft.

Der Krieg in der Ukraine wird