Gitta Connemann, Chefin der Mittelstands- und Wirtschaftsunion in Deutschland, klagt: “Wir erhalten täglich Nachrichten über Insolvenzen, über Teilstilllegungen oder Produktionsaufgaben. Traditionsfirmen und Startups, Handwerksbetriebe und Dienstleister stehen an der Wand.” Und: “Ihnen läuft die Zeit weg. Ein weiteres Warten auf Entlastungen kostet Existenzen”, wird sie auf ntv zitiert.

Viele bekommen keine Energielieferverträge mehr

Nachdem sämtliche Betriebe ihre Rücklagen in der Pandemie verzehrt hätten, würde sie nun vom “Energie-Tsunami getroffen”. Selbst gesunde Traditionsunternehmen könnten die Explosion bei Energiepreisen samt der umstrittenen Gasumlage des Ministers nicht mehr schultern.

“Viele Betriebe bekommen keine Energielieferverträge mehr. Und dem Rest fehlen inzwischen die Roh- und Grundstoffe – von Stahl bis Kohlensäure”, sagt Connemann. “Aus den Warnungen sind inzwischen verzweifelte Hilferufe geworden.”

"Dem Minister scheint erst jetzt die Dimension der Bedrohung klar zu werden"

Nicht nur der Fortbestand von Einzelbetrieben stehe auf dem Spiel. Es gehe um ganze Branchen: “Und der Bundeswirtschaftsminister? Robert Habeck scheint erst jetzt zu begreifen, wie schlimm es um den Mittelstand in Deutschland steht. Ihm scheint erst jetzt die Dimension der Bedrohung des Wirtschaftsstandortes Deutschland klar zu werden.” Anders sei es nicht zu bewerten, dass er sein Ministerium jetzt auf Krisenmodus umstelle. Das sei viel zu spät.

Habeck erinnere “an einen Brandmeister, der die Schläuche in das Feuerwehrfahrzeug räumt und den Schlüssel sucht, während schon eine ganze Häuserzeile lichterloh brennt”, sagte Connemann. Connemann forderte einen Deckel für Strom- und Gaspreis, einen Stopp der Gasumlage und eine Senkung der Steuern auf Energie auf das europäische Mindestmaß.