Ein Platzverbot am Karlsplatz ist die scharfe Reaktion  auf den gestrigen Abend. Als Begründung für das Platzverbot, das am Samstagabend ab 19.00 Uhr in Kraft tritt, nannte die Polizei eine Gefahreneinschätzung, die ergeben habe, “dass es auch weiterhin in diesem Bereich zu einer allgemeinen Gefahr für Leben oder Gesundheit mehrerer Menschen oder einer allgemeinen Gefahr für Eigentum oder Umwelt in großem Ausmaß kommen kann”. Mit dem Platzverbot sind das Betreten und der Aufenthalt im Park verboten. Wer dies dennoch tut, hat laut Polizei mit der Ahndung einer Verwaltungsübertretung zu rechnen. Das Verbot ist bis auf Widerruf, längstens aber drei Monate, in Kraft. Auf sozialen Netzwerken löste die Verhängung des Platzverbotes innerhalb kurzer Zeit kritische Kommentare aus.

Besonders die “Twitter-Prominenz” ist sich nicht zu schade, gegen die Polizei zu hetzen:

Nachdem acht Polizisten durch einen Mob Jugendlicher, die, Behördenangaben zufolge von amtsbekannten Antifaschisten noch zusätzlich aufgestachelt, verletzt wurden stellen sich die Grünen einmal mehr schützend vor die Gewalttäter und verteidigen diese.

“@LPDWien, was war das bitte? Wieso diese bedrohliche Eskalation gegen junge Leute? Niemand sagt, Flaschen werfen ist ok, aber es ist euer Job nicht mit Gegenangriff zu reagieren! #karlsplatz”, twitterte die Grün-Abgeordnete Ewa Ernst-Dziedzic.

Dieser Meinung schlossen sich in den sozialen Netzwerken einige an. So wird der Polizei vorgeworfen, die Situation eskaliert zu haben. So schrieb der User “Christoph”: “Es war am Karlsplatz wirklich friedlich. Vielleicht nicht durchgehend coronakonform. Aber friedlich. Bis die Polizei anrückte und alles eskalierte.”

Auch Autor Robort Misik stellte sich hinter die Jugendlichen und textete auf Twitter: “Wer eine neue Jugendrevolte haben will, der muss nur nach eineinhalb Jahren totaler solidarischer Askese der Jungen ihnen jetzt die Polizei zu Partys und Raves schicken. Viel Spaß dabei. Lasst die Kids in Ruhe.”

Tweet von Robert MisikScreenshot Twitter

In einem weiteren Tweet warf er dem Innenminister sogar vor, Neonazis zu beschützen, die Polizei gleichzeitig aber auf Jugendliche zu hetzen.
“Karl Nehammer, der monatelang Neonazis gewähren ließ und sogar beschützte, jagt jetzt seine Polizei auf feiernde Kinder.
Dieser Typ gehört sowas von sofort weg.”

Polizei machte ihren Job

Kurz vor 1.00 Uhr kletterten mehrere Feiernde auf die Statuen der Karlskirche. Dabei soll nach Polizeiangaben die Stimmung von amtsbekannten Menschen aus dem linksradikalen Spektrum angeheizt worden sein. Weil strafbare Handlungen gesetzt wurden und Sachbeschädigungen drohten, habe man eingegriffen.
“Das Ziel der Wiener Polizei ist es, Menschenansammlungen und in diesem Zusammenhang entstehende Problemstellungen in erster Linie mithilfe kommunikativer Mittel zu lösen. Bei strafbaren Handlungen sowie Übergriffen gegen Polizistinnen und Polizisten schreitet die Wiener Polizei konsequent ein”, hieß es in der Aussendung.

Pandemie noch nicht vorbei

Zudem wird von Seiten des Innenminister betont, dass die Pandemie längst noch nicht vorbei sei und dementsprechend auch die geltenden Regeln einzuhalten seien. Diese Kontrolle obliegt der Polizei.