Schellhorn würdigt ÖVP-Finanzminister: "Mein Dank gilt Gernot Blümel"
Diese Danksagung auf Twitter überrascht. Der am Donnerstag zurückgetretene NEOS-Mandatar Sepp Schellhorn lässt in einem langen Posting auf der Plattform mit freundlichen Worten an Finanzminister Gernot Blümel aufhorchen.
Blümel hätte es, so Schellhorn “nicht Not”, sich türkise Socken anzuziehen. “Er ist wesentlich klüger, als seine Budgets vermuten lassen und außerdem hat er Witz”, so Schellhorn, der weiter anmerkt, “Wir hatten immer eine sehr wertschätzende Gesprächsebene. Danke dafür.”
In der ÖVP gilt mein Dank @Gernot_Bluemel . Er hat es eigentlich nicht Not, sich türkise Socken anzuziehen. Er ist wesentlich klüger, als seine Budgets vermuten lassen und außerdem hat er Witz. Wir hatten immer eine sehr wertschätzende Gesprächsebene. Danke dafür. 21/40
— Sepp Schellhorn (@pepssch) June 24, 2021
"Stolpert planlos durch die Krise"
Vor wenigen Wochen, am Höhepunkt der Corona-Krise, klang das freilich noch etwas anders: „Finanzminister Blümel stolpert völlig planlos durch die Krise. Das war im Frühling schon so und ist jetzt im Herbst nicht anders. Es wurde im Sommer verabsäumt, einen zweiten Lockdown erstens zu verhindern und zweitens ein Gesamtkonzept für den Worst Case zu erarbeiten“, so Schellhorn damals in einer Aussendung.
Kommentare
Wie sagt schon der Volksmund. Am meisten gelogen wird bei Ehrungen und bei der Grabrede.
Schellhorn- dass ist jener Unternehmer, welcher sich nur wegen Ausbildungsplätze für Migranten im Gastgewerbe stark gemacht hat, damit er diese als Billiglohnarbeiter ein paar Saisonen in seinem Unternehmen gewinnbringend ausbeuten kann.
Sonst ist er eigentlich nie aufgefallen.
Was ich jedenfalls nicht gehört habe ist, wie schwer es ihm falle, die nur noch keifenden NEOS – also Reisinger, Krisper – und die nicht gerade durch Weisheit auffallenden NEOS wie Loacker, Brandstätter, Wiederkehr
im Kampf gegen das Böse und nicht-Linke allein zu lassen.
Schellhorn dürfte die unhaltbare Schmutzküberl-Politik seiner Oa-Partei mit Krisper, Brandstätter, erkannt haben und die Konsequenz gezogen haben und ist abgetreten. Von inneren Streitgesprächen der NEOS wird berichtet, unter anderem von der Rolle der NEOS in Wien, mit dem Wiederkehr an der Spitze, der mit aufgerissenen Augen und Ohren wie ein Schulbub den Tätigkeiten zusieht und die Forderungen der NEOS in der Opposition für Transparenz der Stadtregierung nicht erfüllt.
Bitte Titel ändern. Er würdigt nicht den ÖVP-Finanzminister sondern dem Menschen Blümel. Über den Finanzminister äußert er sich eher negativ (siehe “wesentlich klüger, als seine Budgets vermuten lassen”).
Schellhorn dankt Blümel !!! Leidet er unter Demenz, weiß er nicht mehr wie er sich über Blümel geäußert hat.
Jener Schellhorn, der J. Vettel als Berater hat. In eu infothek heißt es in Chats Auswertungen der beiden Haupttatverdächtigen: es hat Gespräche zu dritt gegeben mit v einem neos typ. Rumort es bei den neos? Brandstätters Entgleisung, Krispers dubiose Vorstellung im U-Ausschuss mit Barthold, neos in Linz und jetzt der Rücktritt von Schellhorn. Was stimmt nicht in der Partei des Baulöwen.
Gibt es sowas wie Chamäleon – Syndrom?
Politik al la Schellhorn: Hauptsache, für meine Hotels ist’s gut, ob’s für das Land ǵut ist, ist egal. Eigentlich ein kluger Kopf, der sich aber von der Partei instrumentalisieren ließ und die Partei für sich instrumentalisiert hat. Wir würden so kluge Leute wie Schellhorn – allerdings MIT Moral- in der Politik brauchen. Adieu ohne Tränen!
Naja, Schellhorn sagt hier keineswegs Blümel sei kompetent. Er sagt menschlich ist er okay, was sicher möglich ist. Seine Performance als Minister spricht er hier nicht wirklich an. Im wirtschaftlichen gibt es bei ÖVP und NEOS ja sehrwohl Schnittmengen.
Das ist halt der Unterschied zwischen Arbeit für die Partei und eigener Meinung resp. Einschätzung von Personen mit denen man zu tun hat.
Häupl und Haider sollen sich ja auch gut verstanden haben. Als Repräsentanten ihrer Parteien hatten sie sich halt bekriegen müssen.
Auf Dauer ist das nicht lustig. Schellhorn ist eigentlich der erste, der das so öffentlich macht.
Mit Sepp Schellhorn verlässt einer der letzten wirklich Liberalen mit Wirtschaftsbezug die immer weiter nach links driften NEOS.
Er weiß sicher aus seinem unmittelbaren beruflichen und kollegialen Umfeld, dass die von Blümel aufgesetzten Coronahilfen gut und wirksam waren/sind. Und es ist ehrenwert, dass er das anerkennt, ohne die fundamentaloppositionelle Attitüde der Damen in seiner (ehemaligen?) Partei.
Können Sie mir sagen, wo Schellhorn die Wirksamkeit der Coronahilfen anerkennt? Man könnte fast annehmen, das Gegenteil sei der Fall, wenn man liest “Alleine in der Zeit der Lockdowns habe ich 400 persönliche Gespräche mit Unternehmer_innen geführt. Ich habe in der Zeit über 2000 Mails beantwortet, die mir Menschen in unternehmerischen Nöten geschrieben haben […]”. Es klingt mehr als würde er Blümel menschlich wertschätzen, obwohl er als Finanzminister unter der erwarteten Leistung geblieben ist, wenn man sich den Satz “Er ist wesentlich klüger, als seine Budgets vermuten lassen[…]” anschaut.
Hat er sehr diplomatisch gemacht, muss ich zugeben, denn auch einzelne Mitglieder der Grünen, SPÖ und FPÖ hat er gewürdigt (und natürlich den NEOS gedankt).
Diplomatisch wäre es gewesen, wenn er auch einige genannt hätte, die er für Ungustln hält. Das glaube ich aber nicht.
Das hat er eh gemacht, aber eben diplomatisch, man muss halt zwischen den Zeilen lesen können.
“Obwohl ich schon in den letzten Jahren mit 23 Betriebsüberprüfungen die ganze Wucht der politischen Übermacht (besonders der ÖVP) zu spüren bekommen habe, so hat der Kampf der Ertrinkenden den Ton noch einmal verschärft. […]
Österreich, seine Menschen und Unternehmen gehören sich selbst. Wir gehören keinen Kasten, Kammern, Chatgruppen oder „Freundes“-kreisen.”
Aha, jetzt also plötzlich, wo er geht, findet er den Mut für wahre Worte. Ein bisschen sehr spät. Und nach einer langen Zeit voller Polemiken. Leider hat Schellhorn tatkräftig dazu beigetragen, das politische Klima in Österreich NICHT zu verbessern. Es wäre feiner gewesen, im Interesse Österreichs und seiner Bürger, Steuerzahler und Bewohner konstruktiv zu handeln.
Das sind solche Heuchler diese Politiker, genauso wenig Rückgrad wie Journalisten.
Die wenigsten Leute, die innerhalb einer Organisation – Firma, Partei etc. – und für diese arbeiten, können ihre persönliche Meinung sagen. Erst recht nicht an höheren Positionen. Wenn ja, dann ist das schon ein großer Luxus.