In einem Brief an seinen Biografen Peter Seewald schrieb der emeritierte und zu Silvester verstorbene Papst Benedikt XVI., dass das „zentrale Motiv“ seines Rücktritts die Schlaflosigkeit war. Unter der litt der Deutsche seit dem Weltjugendtag in Köln 2005, wie der „Focus“ berichtet.

Bei seiner Reise nach Mexiko und Kuba kam es 2012 zu einem Zwischenfall, bei dem Benedikt XVI. seinen Rücktritt beschloss. Offenbar war er aufgrund der starken Schlafmittel im Bad gestürzt. Jedenfalls war sein Taschentuch voller Blut.

Rund 800.000 Pilger aus 193 Ländern waren 2005 zum Weltjugendtag gekommen. Auf dem Marienfeld bei Kerpen feierten sie mit Papst Benedikt XVI. der Abschlussgottesdienst.apa/Martin Gerten dpa/lnw
Hunderttausende Jugendliche jubelten Papst Benedikt XVI. zu – doch für ihn hat jenes Ereignis weitreichende Folgen, von denen niemand etwas ahnte.apa/Federico Gambarini dpa/lnw

Äußerlich wurde die Wunde verdeckt – innerlich hat sie gearbeitet

Benedikts Arzt konnte die Wunde so gut behandeln, dass sie für die Öffentlichkeit nicht mehr sichtbar war. Aber im Inneren des Papstes hatte sie etwas ausgelöst: Das Wissen, dass er den Anstrengungen, die beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro im Jahr 2013 auf ihn zukommen würden, nicht mehr gewachsen sei.

Darum hat er sich damals zu dem Rücktritt entschieden, berichtete er, und er hätte es auch nach nüchterner Überlegung jederzeit wieder so gemacht, betonte er in dem Brief.