Die bereits unüberhörbaren Misstöne zwischen der SPÖ-Parteichefin und dem burgenländischen Landeshauptmann arten mittlerweile zur öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht aus. Beim Sommergespräch auf Puls TV greift Pamela Rendi-Wagner ihren Parteikollegen Hans-Peter Doskozil frontal an, und zwar mit scharfen Worten, wie sie innerhalb einer Partei nur selten zu hören sind.

Doskozil wollte sich zum Fall Leonie zunächst angeblich nicht öffentlich äußern

“Zwei Tage nach dem Parteitag habe ich ihn persönlich angerufen”, berichtet die Chefin der Moderatorin. Anlass war der Mord an der 13-jährigen Leonie in Wien, der ganz Österreich erschüttert hat. “Ich habe ihm gesagt: ‘Hans-Peter, was ist einfacher, als jetzt zusammenzuarbeiten, jetzt eine gemeinsame Linie in dieser heiklen, sensiblen und schockierenden Angelegenheit zu finden.'” Das Thema “Abschiebungen” stand damals im Raum.

Doskozil habe geantwortet, er werde sich dazu nicht äußern. Doch es kam anders: “Einen Tag später und in den Tagen danach hat er Interviews gegeben und sich sehr wohl geäußert und öffentlich gesagt: ‘Es gibt keine Linie in der SPÖ’ – was im Übrigen nicht stimmt.” Rendi-Wagners Fazit: “Das Beispiel zeigt, dass er sehr inkonsequent ist, dass er unehrlich ist und das ist schade für den einstigen Hoffnungsträger unserer Partei.”