Schlechte Nachrichten für Passagiere der Lufthansa. Die Gewerkschaft “Vereinigung Cockpit” verkündete am späten Mittwochabend einen ganztägigen Arbeitskampf für kommenden Freitag. Das beschloss der Vorstand nach intensivenVerhandlungen mit dem Unternehmen und auf Antrag der Tarifkommission.

Offizieller Anlass sind die aus Sicht der Gewerkschaft gescheiterten Verhandlungen über einen neuen Gehaltstarifvertrag. Zwar gab es eine Sondierungsrunde hinter verschlossenen Türen. Doch auch ein verbessertes Angebot des Unternehmens aus der vergangenen Woche brachte kein Ergebnis. Ein letzter Verhandlungsversuch blieb an diesem Mittwoch ergebnislos. Die “Vereinigung Cockpit” (VC) verlangt nach eigenen Angaben Gehaltssteigerungen von 5,5 Prozent im laufenden Jahr und einen automatisierten Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr.

Darüber hinaus schwellt im Hintergrund ein Konflikt über die zukünftige Konzernstrategie. In der Vergangenheit ließ sich die “Vereinigung Cockpit” die exakte Zahl von 325 Flugzeugen garantieren. Diese durften ausschließlich von den 5000 Kapitänen und Ersten Offizieren geflogen werden, die dem Konzerntarifvertrag unterlagen. Doch aufgrund der Corona-Krise hat die Lufthansa die entsprechende Vereinbarung aufgekündigt. Stattdessen begann man unter dem Kranich-Logo einen neuen Flugbetrieb (AOC) mit niedrigen Tarifbedingungen aufzubauen. Die neue Airline mit der internen Bezeichnung “Cityline 2” soll im Europa-Verkehr zahlreiche Flüge der bisherigen Kerngesellschaft übernehmen.

Wegen des Streiks fallen beim Drehkreuz München und Frankfurt 800 Flüge aus! Insgesamt sollen 130.000 Passagiere von den Annullierungen betroffen sein.