Sie erschnüffeln Menschen im Schnee nach Lawinenabgängen oder unter Gebäudetrümmern nach einem Erdbeben. Ebenso fein ist ihre Nase beim Aufspüren unterschiedlicher Drogen. Jetzt gibt es sogar Spürhunde, die auf Corona-Infektionen spezialisiert sind. Dank ihrer feinen Nase identifizieren sie Menschen, die Covid-19-positiv sind – und das mit einer Trefferquote von 81,6 Prozent. Corona-Spürhunde sind deshalb besonders für den Einsatz bei Großveranstaltungen wie Konzerten geeignet.

Das ist das Ergebnis einer Studie unter Leitung der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo), die in der Fachzeitschrift “BMJ Global Health” vorgestellt wurde. Die speziell trainierten Hunde seien sogar in der Lage, Infektionen zu identifizieren, bevor der PCR-Test positiv sei, sagte Studienleiter Holger Volk, Leiter der Klinik für Kleintiere an der TiHo, der Deutschen Presse-Agentur. “Der Hund ist in diesem Fall ein Frühwarnsystem.”

Hunde haben bis zu 220 Millionen Riechzellen, Menschen bloß fünf Millionen

Hunde erschnüffeln auch Krankheiten in Menschen

Obwohl inzwischen die meisten staatlichen Corona-Einschränkungen aufgehoben wurden, könnten die Corona-Spürhunde immer noch von Nutzen sein, glaubt der Professor für Tiermedizin. “Große Firmen wie Continental oder Volkswagen hätten mit ihnen ein günstiges Screening-Tool, um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu erhöhen.” In einem Projekt der Universitätsmedizin Mainz wird derzeit der Einsatz von Corona-Spürhunden in Pflegeheimen getestet.

Die TiHo will jedenfalls weiter mit Corona-Spürhunden forschen. Den Wissenschaftlern zufolge werden Hunde zunehmend zur Geruchserkennung in der Medizin eingesetzt. Sie seien zum Beispiel in der Lage, verschiedene Krebsarten, Malaria sowie einige bakterielle und virale Infektionen zu erkennen. Zur Erklärung: Während Hunde zwischen 125 und 220 Millionen Riechzellen besitzen, hat der Mensch lediglich fünf Millionen Riechzellen.