Der Virologe Oliver Keppler und sein Forschungsteam der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität haben eine Studie zur Zuverlässigkeit geläufiger Corona-Schnelltests veröffentlicht. Neun gebräuchliche Antigen-Schnelltests wurden untersucht. Die Studienergebnisse fallen wenig vielversprechend aus: Acht der neun Schnelltests erkennen Omikron nur selten.

Delta besser nachgewiesen

Eine zentrale Erkenntnis der Studie ist, dass aktuell gebräuchliche Schnelltests die Delta-Variante des Coronavirus besser nachweisen als die Omikron-Variante. Abstrichproben mit sehr hoher Omikron-Viruskonzentration ließen Schnelltests nur in 31 bis 78 Prozent der Fälle anschlagen. Bei mittlerer Viruslast sieht es noch schlechter aus: hier sind es nur null bis acht Prozent.

Ein wenig verlässlicher sind die Befunde zur Delta-Variante. In den Untersuchungen liefern fast alle Tests bei einer Delta-Infektion mit sehr hoher Viruslast ein positives Ergebnis. Um eine hohe Nachweiswahrscheinlichkeit von aktuell verfügbaren Schnelltests bei Omikron erzielen zu können, müsste die Viruskonzentration einer Omikron-Infektion jedoch hundertmal so hoch sein wie bei einer Delta-Infektion.

Schnelltest-Liste für Omikron gefordert

580 Tests verschiedener Hersteller sind inzwischen auf dem Markt. Keppler problematisiert die Heterogenität der Antigen-Schnelltests zum Nachweis von Omikron. „Einerseits muss dies klar kommuniziert werden und anderseits rasch eine Liste mit brauchbaren Tests veröffentlicht werden“, berichtet er dem “ORF”. Die Liste müsse laut Keppler auch nicht lang sein, zehn leicht verfügbare Tests würden bereits genügen, so der Experte.

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