In einem Pflegeheim für Senioren kam es in Deutschland vergangene Woche zu einem schockierenden Zwischenfall in Zusammenhang mit der Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus: Gleich drei Bewohner der Pflegeeinrichtung in Oberhausen mussten wiederbelebt werden – kurz nachdem sie drei Tage zuvor ihre dritte Impfung erhalten hatten. Für eine der drei Personen konnten die Helfer nichts mehr tun, sie verstarb. Das bestätigte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein am Dienstag. Die anderen beiden Personen befinden sich nach den reanimierenden Maßnahmen in “stabilem Zustand”, die verstorbene Person sei zuvor bereits palliativ betreut worden, so der Sprecher.

Ob in den drei Fällen ein Zusammenhang mit der Impfung besteht, ist offen. Ersten Informationen zufolge seien in den vergangenen Tagen insgesamt 90 Bewohner geimpft worden, bei rund zehn Prozent der Senioren kam es nach der Booster-Impfung zu auffälligen gesundheitlichen Störungen. Die gesundheitlichen Komplikationen seien im Wesentlichen in Form von Herz-Kreislauf-, Atemwegs- und neurologischen Störungen aufgetreten.

Schwammige Angaben und ärztliche Eigenverantwortung

Der Sprecher erklärte, dass die drei Fälle dem Landesgesundheitsministerium und der Arzneimittelaufsichtsbehörde, sowie dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), gemeldet worden seien. Er ging davon aus, dass jetzt untersucht werde, ob die Notwendigkeit von Wiederbelebungsmaßnahmen bei den drei Bewohnern mit der Impfung zusammenhängt. In einigen Bundesländern Deutschlands wird die dritte Impfung derzeit älteren Menschen und anderen Risikogruppen angeboten, wenn ihre ersten Impfungen mindestens sechs Monate zurückliegen.

Ob und wer geimpft wird, obliegt dabei aktuell dem Ermessen der Ärzte, wie der Vorstand der Kreisstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein erklärt. Dieser bat niedergelassene Ärzte, “selber ärztlich zu entscheiden, ob Sie auf eine Empfehlung durch die Stiko beziehungsweise EMA warten oder ob die dritten Impfungen nun zeitlich bei Ihren eigenen Patienten so dringlich sind, dass Sie diese ohne Empfehlung durchführen müssen”, wie die deutsche “Welt” berichtet.