In zwei von zwölf offiziellen Geschichtsbüchern in der Türkei befinden sich durchaus fragwürdige Inhalte. Das deckte der im Exil lebende türkische Journalist Abdullah Bozkurt im “Middle East Forum” auf.

Der Heilige Krieg gegen Ungläubige wird etwa romantisiert. Am meisten wird jedoch gegen Amerika ausgeteilt. Dieses habe 9/11 mitverschuldet. Das türkische Bildungsministerium beschloss 2017, den Dschihad in den Lehrplan aufzunehmen. “Der Dschihad ist ein Element unserer Religion, er ist Teil unserer Religion”, sagte der damalige Bildungsminister İsmet Yılmaz bei der Vorstellung des neuen nationalen Lehrplans.

"Indoktrinieren unsere Kinder"

Erdogans AKP-Partei befindet sich seit 2002 an der Macht und baut den ehemals säkularen türkischen Staat immer mehr zu einem islamischen Land um. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die islamische Erziehung der neuen Generation gelegt. Die säkular orientierte türkische Opposition äußerte sich besorgt über den neuen Lehrplan.

“Indem sie eine dschihadistische Werteerziehung verankern, versuchen sie, die Gehirne unserer kleinen Kinder mit demselben Verständnis zu verseuchen, das den Nahen Osten in ein Blutbad verwandelt”, sagte Bülent Tezcan von der säkularen oppositionellen Republikanischen Volkspartei (CHP). Die AKP-Regierung ziehe “eine Generation künftiger Milizenführer heran”.