Bei den 300.000 Krankenständen sind Kinder und Pensionisten noch nicht einmal mitgerechnet. Es handelt sich um Angestellte, die laut ÖGK bei ihren Arbeitgebern tatsächlich krank gemeldet sind. Mindestens noch einmal so viele – so Schätzungen – erscheinen an ihren Arbeitsplätzen, obwohl sie eigentlich ins Bett gehörten.

Das RS-Virus, Influenza, Erkältungen – das hat es immer gegeben. Doch noch nie lagen so viele flach, weil sie den saisonalen Krankheitserregern nichts mehr entgegen zu setzen haben. Das liegt an bestimmten Immunzellen, den sogenannten Gedächtniszellen, die wegen der Corona-Maßnahmen drei Jahre blockiert wurden. Durch FFP2-Masken und Kontaktverbote, sind sie quasi eingeschlummert. Gedächtniszellen müssen immer wieder upgedatet werden, damit sie die Gegenwehr des Körpers ausreichend aktivieren. Das Immunsystem hat so aber schlicht vergessen, wie die Erreger zu bekämpfen sind.

Ärzte-Chefin bestätigt Rückgang von "Killer-Zellen"

Hinzu kommt: Nach jeder heftigen Infektionskrankheit braucht der Körper mehrere Wochen, um wieder einen optimalen Immunstatus zu bilden. Wenn aber die halbe Republik niest und hustet, schließt sich schnell eine Infektion an die nächste an.

Erika Jensen-Jarolim, die Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Immunologie, bestätigte am Donnerstag im Ö1-Frühjournal die Problematik des angeschlagenen Immunsystems. Vor allem die T-Zellen, auch “Killer-Zellen” genannt, wurden weniger und sind bei vielen geschwächt.

Sie empfiehlt, weiterhin möglichst Masken zu tragen. Ein bisschen klingt das nach Teufelskreis.